Donnerstag, 29. August 2024

Verliebt in eine Tote

Ein Zitat

Die Schlange beschenkt den gütigen Kaiser Karl dem Grossen mit einem Edelstein. Fresko von Paul Bodmer zur Gründungssage der Wasserkirche Zürich.
Foto © Jörg Niederer
"Rechtes Handeln ist besser als Wissen; aber um das Richtige zu tun, müssen wir wissen, was richtig ist." Karl der Grosse (747/748-814)

Ein Bibelvers - Johannes 3,14+15

"Es ist wie damals bei Mose, als er in der Wüste den Pfahl mit der Schlange aufgerichtet hat. So muss auch der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, das ewige Leben hat."

Eine Anregung

Vom Maler Paul Bodmer (1886-1983) stammen die Fresken im Kreuzgang des Fraumünsters in Zürich. Sie erzählen die Gründungslegenden verschiedener Kirchen, auch die der Wasserkirche in der Stadt.

Darin kommt eine Schlange vor, die von Kaiser Karl dem Grossen Nahrung und Hilfe erhält. Weiter wird eine Kröte verurteilt und hingerichtet.

Das Geschenk der Schlage an Karl den Grossen für dessen Hilfe, ein wertvoller Edelstein, entpuppt sich als starker Liebeszauber. Das führt dazu, das der Kaiser mit seiner zwischenzeitlich verstorbenen Frau 18 weitere Jahre lang zusammengelebt haben soll. Später wurde das Geschenk der Schlange ein unlösbares Liebesband zwischen dem Kaiser und einem seiner Ritter, bis dieser den an sich genommenen Edelstein in einen Sumpf warf. Nun entbrannte Karl der Grosse in Liebe zu dem Land, in dem der Edelstein nun verborgen lag, und gründete daselbst die Stadt Aachen.

Übrigens: Der Ort an dem die Schlange in Zürich aufgetaucht war, soll genau da gewesen sein, wo heute die Wasserkirche steht und wo einst die Stadtheiligen Felix und Regula ihr Leben liessen.

Die ganze Legende kann man in einem eindrücklich schön gelesenen Tonbeitrag anhören.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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