Dienstag, 31. Mai 2022

Als es auf Schweizer Strassen noch lebensgefährlich war

Ein Zitat

Das Schloss Eppishausen beim thurgauischen Erlen
Foto © Jörg Niederer

"Es geht auch keine Woche hin, dass man nicht von Unglücksfällen hörte, und Du magst fragen, wen Du willst, jeder ist schon vielmals umgeworfen und hat auch mitunter Schaden genommen, wäre es auch nur ein zerschlagener Kopf oder geschundenes Bein, aber die Leute meinen, das gehöre so dazu."
Annette von Droste-Hülshoff über den Strassenverkehr in der Schweiz um 1836

Ein Bibelvers - Epheser 5,33

"Es gilt aber auch für euch: Jeder Einzelne von euch soll seine Frau in der gleichen Weise lieben wie sich selbst. Aber die Frau soll ihren Mann achten."

Ein Anregung

Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848) war die wohl bedeutendste deutschsprachige Dichterin ihrer Zeit. In ein westfälisches Adelsgeschlecht hineingeboren stand sie unter den üblichen Zwängen der damaligen Zeit, die Frauen wenig Entfaltungsmöglichkeiten boten. Mit 19 Jahren schrieb sie in einem Gedicht: "Fesseln will man uns am eigenen Herde, unsere Sehnsucht nennt man Wahn und Traum"

Noch bevor Sie mit der Novelle "Die Judenbuche" 1842 den Durchbruch schaffte, verbrachte sie 1835-1836 einige Monate in der Schweiz; im Schloss Eppishausen bei ihrer Schwester Jenny und deren Mann Joseph von Laßberg. Doch da sie kaum Zugang hatte zu den zeitgenössischen Dichter und Denker, war es ihr bald langweilig. Die Ostschweiz blieb ihr fremd. An Karl von Haxthausen schrieb sie am 8. August 1836: 

"Aber vorerst hast Du kaum einen Begriff von der Öde eines hiesigen Winters, wenigstens wie wir ihn erlebt haben – fast sechs Monate lang Schnee, schon im Oktober lag er einigemal so tief, dass man nicht wusste, wie man die Weinlese bewerkstelligen solle. Von der Mitte November an blieb er liegen, ohne einen Tag Tauwetter bis hoch im März, und noch fast durch den ganzen April war es den einen Tag grün und den andern weiß. Das schlimmste aber war ein Nebel, aus dem man Brei hätte kochen können, der gar nicht fortging, und ich kann ohne Übertreibung sagen, dass ich das unmittelbar vor uns liegende Dorf mehrere Monate lang nur gehört, aber nicht gesehn habe, den ganzen Tag klingelten Schlitten und bellten Hunde, die nebenher liefen, und Mama sagte ein ums andere Mal 'Lappland!'... 

Wir, nämlich Mama und ich, mit noch vier anderen, haben vor vierzehn Tagen eine kleine Bergreise gemacht, in die Appenzeller Alpen, wo wir fleißig Milch getrunken, Alpenrosen gepflückt und mitten im August an Schneefeldern gestanden haben. Das Merkwürdigste aber ist, dass wir binnen vier Tagen drei verschiedene Kutscher gehabt haben, wovon uns der erste umwarf, der zweite ein noch ungebrauchtes und der dritte ein kolleriges Pferd vorspannte, sodass wir dreimal in die größte Lebensgefahr geraten sind. Es gibt überhaupt nichts Elenderes als einen Schweizer Kutscher, grenzenlos ungeschickt, furchtsam wie alte Weiber und doch aus Habsucht das Unvernünftigste unternehmend..." 

In dieser Zeit entstand aber auch ein wunderschönes Gedicht vom Säntis. All das und noch mehr über diese bemerkenswerte Frau weiss ich nur, weil ich auf einer Wanderung vorbei am Schloss Eppishausen durch eine Inschrift auf die Dichterin neugierig gemacht wurde. Ich finde, es hat sich gelohnt.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Montag, 30. Mai 2022

Kurt Marti und die Rapper

Ein Zitat

Die evangelische Kirche und der Friedhof in Erlen
Foto © Jörg Niederer
"mir hei e kei angscht / will me / für angscht chönne z'ha / kei angscht / vor dr angscht / dörfti ha / mir hei e kei angscht" Kurt Marti im Mundartband "Rosa Loui"

Ein Bibelvers - Philipper 1,21

"Denn für mich ist Christus das Leben. Und deshalb ist sogar das Sterben für mich ein Gewinn."

Ein Anregung

Kurt Marti stand am Sontag vor einer Wochen in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen im Zentrum einer Lesung mit Musik. Wie die Mundartdichtung des Pfarrers und Schriftstellers die Kultur geprägt hat und immer noch prägt, zeigen vertonte Gedichte. 

Der Rapper Baze nimmt in seiner Hommage an Kurt Marti mit "Dimanche brut" den Sonntag aufs Korn: "am sonntig setze mer zäme ond schwiege üs a..." 

Steff la Cheffe variiert den Text "kei angscht" aus dem Mundartband "Rosa Loui" von Kurt Marti.

Das Popduo Lo & Leduc ihrerseits beschäftigen sich anhand eines Marti-Textes im Lied "Argumänt" mit der Verdrängung des Todes. In der Regionalzeitung "Hope" sagt Luc (alias Leduc) dazu: "Kurt Marti nutzte seinen Resonanzraum immer wieder für kritische, politische und polarisierende Themen. Sowohl der Inhalt als auch die Form seiner Lyrik ist somit für uns inspirierend. Das Gedicht, welches wir vertonten, war uns sofort ins Auge gesprungen." und Lorenz (alias Lo) ergänzt: "Unserer Gesellschaft täte es gut, wenn wir den Tod wieder mehr in die Mitte holen würden, anstatt ihn zu verdrängen. Leider wird dieser Zustand auch durch ganz banale bürokratische Absurditäten gestützt, indem man beim Tod eines Familienangehörigen in gewissen Fällen nur einen bis maximal drei freie Tage bekommt und einem so für Trauer und Abschied keine Zeit bleibt."

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Sonntag, 29. Mai 2022

Feindesliebe - eine Illusion?

Ein Zitat

Historisches Teilstück der Berliner Mauer. Ein Ort, an dem einst Feinde "Wand an Wand" lebten.
Foto © Jörg Niederer
"Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig." Nepalesisches Sprichwort

Ein Bibelvers - Lukas 6,27

Jesus: "Aber euch, die ihr mir zuhört, sage ich: Liebt eure Feinde. Tut denen Gutes, die euch hassen."

Ein Anregung

Im Krieg stehen sich Menschen feindlich gegenüber. Feinde möchte niemand haben. Ein Feind, eine Feindin, wie soll sie, wie soll er behandelt werden? Mit eiserner Härte? Indem ich sie oder ihn vernichte?

Jesus sieht es anders. Er will, dass wir unsere Feinde lieben, und denen, die uns hassen, Gutes tun. Ist das nicht ziemlich "blauäugig"

Warum ich glaube, dass es das nicht ist und warum die Feindesliebe Sinn macht, das werde ich in der heutigen Predigt in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen aufzuzeigen versuchen. 

In der Kirche an der Kapellenstrasse 6 beginnt der Gottesdienst um 10.15 Uhr. Per Youtube kann die Predigt so um 10.30 Uhr miterlebt werden.

Und wer sagt denn nicht, dass aus Feinden nicht auch Freunde, aus Feindinnen Freundinnen werden können? Da gab es einmal eine Mauer in Berlin, die verfeindete Staaten trennten. Und heute ist die Mauer ein Denkmal für die Versöhnung.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Samstag, 28. Mai 2022

Die Kirchen und der Klimawandel

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Aufmerksame Gäste am Klimaabend der ACK in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen. V.l.n.r.: Der römisch-katholische Bischof Markus Büchel, Sozialethiker Dominic Roser und Klimaseniorin und Alt-Nationalrätin Pia Hollenstein.
Foto © Jörg Niederer
"Wir müssen uns davon [von Schuld und Scheitern] nicht lähmen lassen, sondern können einen Neuanfang wagen." Bischof Markus Büchel

Ein Bibelvers - 1. Mose 2,15

"Gott der Herr nahm den Menschen und brachte ihn in den Garten Eden. Er sollte ihn bearbeiten und bewahren."

Ein Anregung

Nach etwas mehr als einer Woche weiss ich immer noch nicht, warum die Vertreterin der Klimajugend am Podium zur Klimagerechtigkeit nicht aufgetaucht ist.

Sigmar Friedrich, ein ehemaliger Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) und heute Verantwortlich für die kirchlichen Medien der EMK hat einen realistischen Bericht geschrieben zu diesem Anlass der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen beider Appenzell und St. Gallen. Was er nicht geschrieben hat, was aber durch die Zeilen durchscheint, ist, dass die Kirchen in diesen Fragen zwar meist auf der Seite der Klimajugend stehen, aber wohl keinen bedeutenden Einfluss mehr haben als moralische Instanz und Akteurinnen bei der Durchsetzung der Klimaziele.

Da aber alle Kirchen über viele Liegenschaften verfügen, könnte hier ein Ansatz zu finden sein. Wie wäre es, wenn durch Kirchen nur noch Nullenergie-Kirchen und Nullenergie-Liegenschaften gebaut würden?

Wo siehst du die Möglichkeit, wie Kirchen sich für mehr Klimagerechtigkeit und CO2-Reduktion einsetzen können?

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Freitag, 27. Mai 2022

Der Hahn und das Licht - eine Morgenfabel

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Als trüge der Hahn ein Körnchen Licht im Schnabel.
Foto © Jörg Niederer
"Ein Hahn am Morgen vertreibt Schatten und Sorgen." Sollte jemand behaupten, nicht der Hahn oder das Huhn, sondern der Kaffee bewirke dies, wäre diese Person noch nicht auf dem neusten Stand der Erkenntnisse und sollte unbedingt weiterlesen!

Ein Bibelvers - Epheser 5,14

"Und alles, was vom Licht erleuchtet ist, wird selbst zum Licht. Deswegen heißt es: 'Wach auf, du Schläfer, und steh auf vom Tod! Dann wird Christus dein Licht sein.'"

Ein Anregung

Licht bedeutet Leben. Im Licht der Sonne erstrahlen die Geschöpfe Gottes.

Der Hahn lebt nicht nur vom aufgesammelten Korn allein. Morgens, wenn es noch dunkel ist, pickt er nach dem seltenen Klümpchen Licht, das sich am Tag zuvor im Schmutz des Hühnerhofs verfangen hat, wirft es in die Luft, fängt es gekonnt auf und schluckt es hinunter. Nun leuchtet das Lichtklümpchen aus seinem Inneren, bringt sein Federkleid in schönsten Braun- und Blautönen zum Erstrahlen.

Wenn der Gockel sich aber - noch vor dem ersten Sonnenstrahl - aufstellt, den Kopf in die Höhe reisst und zu einem lauten Kikeriki ansetzt, entsteigt aus seinem Kehlkopf das Licht, und während es hinaufschwebt, verschmilzt es mit den leuchtenden Rufen tausender anderer Hähne (und Hennen, die in ihrem Singen bescheidener, in ihrer Lichtkraft den Hähnen aber ebenbürtig sind). Bald schon ballt sich die Lichtsaat des Hühnervolks zum Sonnenrund zusammen und lässt den Tag von Ost nach West erstrahlen. Das ist, weshalb beim ersten Hahnschrei der Tag anbricht.

Einmal ganz ehrlich: Nicht nur Hühner und Hähne können das. Auch wir Menschen vermögen mit unseren Entdeckungen, Worten und Gesängen den Tag hell und licht werden zu lassen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Donnerstag, 26. Mai 2022

Fünferlei Satanistinnen und Satanisten

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Ein Spielzeugdrache in der orthodoxen Kirche.
Foto © Jörg Niederer
"Es ist schade, dass Dummheit nicht schmerzhaft ist." Anton Szandor LaVey (1930-1997) Gründer der Church of Satan

Ein Bibelvers - Offenbarung 12,9

"Der große Drache wurde hinabgestoßen – die uralte Schlange, die auch 'Teufel' oder 'Satan' genannt wird. Sie verführt die ganze Welt dazu, sich von Gott abzuwenden. Der Drache wurde auf die Erde hinabgestoßen, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeworfen."

Ein Anregung

Der Drache in der orthodoxen Kirche sieht gefährlich aus. Aber was da so krallenbewehrt, metallisch schillernd vorbeischleicht, ist nichts weiteres als ein Spielzeug aus Plastik. 

In der Bibel ist der Drache ein Bild, eine Erscheinungsform des Teufels. In der Offenbarung wird gewarnt, diesen anzubeten. Doch es gibt Menschen, die als Satanisten genau das tun. Manche stehen ganz offen dazu, andere etwas verschämter. Was hat es mit diesen Satanisten auf sich? Sind sie gefährlich? 

Im Podcast "Fadegrad" der katholischen und reformierten Kirche St. Gallen erfährt man mehr. Da unterhält sich die Moderatorin mit dem Satanisten Robert Thomsen und dem Sekten- und Religionsexperten Georg O. Schmid. Es lohnt sich, die Ausführungen anzuhören. Ich habe einiges in kurzer Zeit dazugelernt und bin gespannt, wie es im zweiten Teil nächste Woche weitergehen wird.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Mittwoch, 25. Mai 2022

Die Methodistenkirche – wie weiter nach der Spaltung?

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Nachdenklicher Bischof Patrick Streiff anlässlich der Jährlichen Konferenz 2021.
Foto © Jörg Niederer
"'Kaleidoskop' ist keine Mogelpackung... Das bedeutet vielleicht, den eigenen Stolz zu überwinden – und demütiger zu werden." aus Newsmeldung

Ein Bibelvers - 1. Korinther 12,14+15

"Denn auch der Leib ist nicht ein Glied, sondern viele. Wenn nun der Fuß spräche: Ich bin keine Hand, darum gehöre ich nicht zum Leib!, gehört er deshalb etwa nicht zum Leib?"

Ein Anregung

Seit dem 1. Mai gibt es die Global Methodist Church, eine konservative Abspaltung von der "The United Methodist Church" (deutsch: Evangelisch-methodistischen Kirche). Damit ist die Kirchenspaltung Realität. Ausschlaggebend wahren und sind die verschiedenen Ansichten zur Homosexualität. Am 29. April hat Radio SRF2 (ab 13:31 Minuten) dazu Bischof Patrick Streiff befragt und die Geschehnisse präzise beschrieben. Erwähnt wurde etwa, dass die bulgarischen und rumänischen Methodistinnen und Methodisten sich der neuen Kirche anschliessen werden. Aber auch gesagt wird, wie in der Schweiz mit diesem Thema umgegangen werden soll. Das entsprechende Konzept heisst "Kaleidoskop". Dazu gibt es ein sehenswertes Video, in dem Stefan Schnegg und Iris Bullinger von unterschiedlichen Ansichten herkommend sich auf einen gemeinsamen Weg machen. Beide gehören dem Vorstand der Evangelisch-methodistischen Kirche Schweiz-Frankreich-Nordafrika an.

Wer sich darüber informieren will, wie die Methodistenkirche in der Zukunft aussehen könnte, dem empfehle ich diese Ton- und Bildbeiträge.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Dienstag, 24. Mai 2022

Alle Jahre wieder Kunst am Pferd

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Das Pippi-Langstrumpf-Pferd auf dem Kornhausplatz St. Gallen
Foto © Jörg Niederer
"2 x 3 macht 4 / Widdewiddewitt / und Drei macht Neune! / Ich mach' mir die Welt / Widdewidde wie sie mir gefällt." Refrain aus dem Pippi-Langstrumpf-Lied

Ein Bibelvers - Ezechiel 11,22

"Danach breiteten die Kerubim ihre Flügel aus. Die Räder waren neben ihnen und der Gott Israels in seiner Herrlichkeit war genau über ihnen."

Ein Anregung

In diesen Tagen stehen wieder 11 Kunstpferde in der Stadt St. Gallen herum. Es ist Werbung für den CSIO, das offizielle Springreiten der Schweiz, das in der Wiboradastadt ausgetragen wird.

In St. Gallen gehören diese Kunsttiere zum Stadtbild. Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, wunderte ich mich sehr über das Steckenpferd, den Pegasus, das Rösslein Hü, den Kentaur, oder auch das Pferd Blondi, das im Wassergraben feststeckt.

Ich kann nicht sagen, dass ich bewusst schon alle Pferdefiguren entdeckt hätte. In diesem Jahr etwa ist mir das Pferd "Pippi Langstrumpf" zum ersten Mal aufgefallen. Während auf älteren Bilder die Zöpfe des Tieres noch der Schwerkraft folgten, stehen sie aktuell rechtwinklig vom Pferdehaupt ab.

Geschaffen wurden die Kunstpferde 2007 von den regional verankerten Künstlern Marco Molinari und Thomas Urben-Cecchinato. Unter Zeitdruck, wie man in alten Pressebildern lesen kann.

Apropos Pippi Langstrumpf. Das von Astrid Lindgren geschaffene Kind mit Superkraft, Pferd und Äffchen steht für eine fröhliche, anarchische Fantasiewelt. Sein Motto "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt" ist heute der frühkindlichen Welt entwachsen. Gestandene Frauen und Männer leben in ihrer Bubble, ihrer Blase, und gefallen sich in einer Traumwelt, an die sie selbst glauben, ja glauben wollen.

Da frage ich mich: Wie viel Fantasie findet sich in meiner Welt? Und wie viel von dieser meiner Welt erkenne ich als Fantasie?

Die Kunstpferde jedenfalls sind einige Tage reale, fantasievolle Wirklichkeit im Strassenbild von St.Gallen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Montag, 23. Mai 2022

Die Liebe besiegt alles

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Die Schutzengelkapelle in St. Gallen während der Weihnachtszeit.
Foto © Jörg Niederer
"Die graue Masse wird unter der Liebe Gottes zu lauter Nächsten." Chiara Lubich (1920-2008)

Ein Bibelvers - 1. Johannes 4,19

"Wir lieben, weil er [Gott] uns zuerst geliebt hat."

Ein Anregung

Chiara Lubich begegnete ich 1997 an der 2. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Graz, wo sie ein vielbeachtetes Referat hielt. Der Gründerin der Fokolarbewegung ging es unter dem Eindruck des 2. Weltkriegs darum, gesellschaftliche Veränderungen auf der Basis christlich verstandener Liebe und Verantwortung zu fördern. Für ihre Bemühungen um die Ökumene und den interreligiösen Dialog erhielt sie zahlreiche Preise. Heute gehören der Fokolarbewegung weltweit 140'000 Mitglieder an.

Am Dienstagabend von 19-21 Uhr wird der Film "L'amore vince tutto" (Die Liebe überwindet alles) über ihr Leben und die Fokolarbewegung auf italienisch (mit deutschen Untertiteln) gezeigt. Zu sehen ist er in St. Gallen in der Schutzengelkapelle, direkt gegenüber des Doms.

Auf Youtube kann man sich eine Vorschau zum Film ansehen. 

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Sonntag, 22. Mai 2022

"Er kann, bildlich gesprochen, anderen die Füsse waschen."

Ein Zitat

Die Kapelle der Evangelisch-methodistischen Kirche Baden
Foto © Jörg Niederer
"Vielleicht sind 'Paradies' und 'Himmel' Bildwörter für wunschloses Glück." Kurt Marti. Aus dem Buch "Hannis Äpfel" (Göttingen 2021, S.48)

Ein Bibelvers - Römer 15,7

"Daher bitte ich euch: Nehmt einander an, so wie Christus euch angenommen hat, damit die Herrlichkeit Gottes noch größer wird."

Ein Anregung

Der Äthiopier Teferi Kassa Biratu wohnt mit seiner Familie in Baden und ist TDS-Student. Zudem leitet er aktiv in zwei Kirchen: In der Evangelisch-methodistischen Kirche Baden und in der evangelischen äthiopischen Gemeinde Bethel in Zürich. In der aktuellen Ausgabe von meinTDS wird er von der Konrektorin am TDS, Kathrin Hunn interviewt. In diesem Interview wird die EMK und der dortige Pfarrer Stefan Moll vom Afrikaner wie folgt beschrieben: 

"Die EMK haben wir kennengelernt, weil sie einen offenen Treffpunkt für Migrantinnen, Migranten und Einheimische anbietet. Die Menschen dort waren offen und nahmen uns auf. Schon nach zwei Wochen war ich eingeladen zu predigen. Diese Offenheit gegenüber einem afrikanischen Prediger war neu für mich und hat mich beeindruckt. Bald fragten sie mich an, Teil der Gemeindeleitung zu werden. Ich komme aus der Pfingstbewegung und konnte kein Deutsch. Also habe ich zuerst abgelehnt. Sie meinten, ich könne vorerst auf Englisch predigen. Ich habe mit meiner Frau gebetet und Gott hat zu mir gesprochen. So habe ich schliesslich zugesagt." 

Dann fragt ihn Karin Hunn: "Du hast mir erzählt, Stefan Moll gäbe dir das Gefühl, dass ihr beide auf Augenhöhe seid, was die Leitung betrifft. Woran spürst du das?"

Teferi Kassa Biratu antwortet: "Das ist eine wichtige, aber schwierige Frage. Ich denke an Jesus als Beispiel. Er war mitten unter den Menschen. Er begegnete auch Frauen. Er wusch seinen Jüngern die Füsse. Das habe ich mit Stefan ähnlich erfahren. Er kann, bildlich gesprochen, anderen die Füsse waschen. Er führt ein einfaches Leben, die Gastfreundschaft ist ihm sehr wichtig. Ich bekam Unterstützung, aber ich konnte auch Leute unterstützen." 

Soweit der Blick in eine andere methodistische Gemeinde.

In St. Gallen endet heute die Jubiläumswoche zu 161 Jahren Methodistenkirche in St. Gallen mit Brunch und Lesung.

All sind schon um 9.30 Uhr zum Brunch eingeladen. Aber man kann auch erst auf 10.30 Uhr kommen für die Lesung von Texten des protestantischen Dichterpfarrers Kurt Marti, vorgetragen von Dorothea Marti-Henny und untermalt mit Gitarrenklängen von Daniel Jaun.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Samstag, 21. Mai 2022

Wo chiemte mer hi - Ein Sonntagmorgen mit Kurt Marti

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Auch aus diesem Büchlein von Kurt Marti werden einige Texte heute Sonntag vorgetragen.
Foto © Jörg Niederer
"denn es bleiben die wege / von der aussaat des korns / bis zum brot auf dem tisch /lang und vielfach gefährdet" Aus dem Gedicht "zum beispiel: brot" von Kurt Marti (Hannis Äpfel, Göttingen 2021, S.24)

Ein Bibelvers - 2. Korinther 9,10

"Gott gibt den Samen zum Säen und das Brot zum Essen. So wird er auch euch den Samen geben und eure Saat aufgehen lassen. Euer gerechtes Handeln lässt er Ertrag bringen."

Ein Anregung

Kurt Marti steht im Zentrum des Gottesdienstes vom morgigen Sonntag. Nach dem Brunch um 9.30 wird es um 10.30 Uhr in der Methodistenkirche an der Kapellenstrasse 6 in St. Gallen Texte zu hören geben von diesem bedeutenden Schweizer Dichter und Pfarrer. 

Dorothea Marti-Henny schreibt über ihn: 

"Kurt Marti wurde 1921 geboren. Er besuchte zusammen mit Friedrich Dürrenmatt das Freie Gymnasium Bern. Nach zwei Semestern des Jura-Studiums entschied er sich für die evangelische Theologie und studierte zunächst in Bern, danach (1945–1946) an der Universität Basel, wo er von Karl Barth geprägt wurde.
1950 heiratete er Hanni Morgenthaler aus Langenthal. In den folgenden Jahren wurden drei Söhne – darunter der Journalist und Schriftsteller Lorenz Marti – und eine Tochter geboren. Kurt Marti amtete in verschiedenen Kirchgemeinden als Pfarrer.
Der Gedichtband Rosa Loui: Vierzg Gedicht ir Bärner Umgangsschprach (1967) machte Furore. Die moderne Schweizer Mundartdichtung, von Beat Sterchi bis Guy Krneta oder Pedro Lenz, wäre ohne diese Gedichte Kurt Martis kaum denkbar. 
Von 1961 bis 1983 war er Pfarrer an der Nydeggkirche in Bern. Er engagierte sich auch politisch sehr stark.
2007 verstarb seine Frau Hanni Marti-Morgenthaler.
In seinen Predigten und Aufsätzen, Gedichten und Aphorismen erweist sich Marti als ein engagierter und kritischer Literat. Einige seiner Texte wurden als „neue geistliche Lieder“ vertont.
Kurt Marti ist 2017 in Bern gestorben." 

Dorothea Marti-Henni wird verschiedene Texte von Kurt Marti aus unterschiedlichen Schaffensperioden lesen. Dazwischen spielt Daniel Jaun auf der Gitarre klassische Stücke von Domenico Scarlatti, Johann Sebastian Bach, Frank Martin und weiteren Komponisten.

Mit diesem Anlass endet die Jubiläumswoche zu 161 Jahren Methodistenkirche in St. Gallen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Freitag, 20. Mai 2022

Fake News am laufenden Band

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Peter Frei erklärt den guten Bildaufbau anhand seiner Fotoarbeiten.
Foto © Jörg Niederer
"Ihr Sinn [von Informationen in Wort, Bild und Grafik] darf durch Bearbeitung, Überschrift oder Bildbeschriftung weder entstellt noch verfälscht werden. Unbestätigte Meldungen, Gerüchte und Vermutungen sind als solche erkennbar zu machen." Aus dem Pressekodex des Deutschen Presserats

Ein Bibelvers - Epheser 4,25

"Deshalb sollt ihr die Lüge ablegen. Vielmehr soll jeder die Wahrheit sagen, wenn ihr miteinander redet. Denn wir alle sind Glieder am Leib von Christus."

Ein Anregung

Wer sagt denn, dass sich nicht auch Seniorinnen für die Fotografie interessieren? Die älteste Teilnehmerin war 96 Jahre alt, als am Mittwochnachmittag der Fotograf Peter Frei seine in der Methodistenkirche St. Gallen ausgestellten und weiteren Fotografien vorstellte und auf Besonderheiten hinwies.

Eine Serie, die in der Corona-Lockdownzeit entstanden ist, wurde von ihm ausgiebig vorgestellt. Dabei gestaltete Peter Frei Titelseiten für die erfundene Zeitschrift "Karmin". Für die dafür verwendeten Fotos erfand er realistische Geschichten, die aber so nie geschehen sind. Fake News - als kreative Herausforderung!

Die Reaktionen der Teilnehmenden auf den Nachmittagsanlass waren rundweg positiv. "Es hat sich gelohnt zu kommen", meinte eine Frau. Eine andere Besucherin bemerkte: "Ich dachte, man sehe sich die Bilder in der Ausstellung an, doch so war es noch besser mit diesen projizierten Beispielen." Danach ging wohl die eine oder andere Person nach Hause, und versuchte das Gelernte gleich selbst in die Tat umzusetzen, so gut es ging. Wie sagte doch Peter Frei: "Der beste Fotoapparat ist der, den man dabei hat." Das kann auch ein Handy sein. 

Keine Fake News ist der folgende Programmhinweis: 

Heute, 19.00 Uhr findet an der Kapellenstr. 6 in St Gallen ein Gespräch zum Thema: "Klimagerechtigkeit: Einsicht oder Zwang" statt. Unter der Leitung von Altnationalrätin und Klimaseniorin Pia Hollenstein diskutieren der Sozialethiker und Ökonom Dominic Roser (Universität Freiburg), Bischof Markus Büchel (St. Gallen) und die bekannte St. Galler Klimaaktivistin Miriam Rizvi. Danach sind alle zum Apéro eingeladen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Donnerstag, 19. Mai 2022

Als würden wir unseren Kindern den Boden unter den Füssen abgraben

Ein Zitat

Symbolbild: Erosion im Bergsturzgebiet Gnipen oberhalb von Goldau. Der Klimawandel bedroht das Leben vieler Menschen.
Foto © Jörg Niederer
"Das Flugzeug, in dem ich sitze, ist wie eine Rakete, gerichtet auf zukünftige Menschen." Dominic Roser, in einem Beitrag von Sternstunde Philosophie

Ein Bibelvers - Psalm 55,7-9

"Da sprach ich: 'Wenn ich doch Flügel hätte! Wie eine Taube wollte ich davonfliegen und mich woanders niederlassen. Siehe, weit in die Ferne würde ich fliehen und die Nacht in der Wüste verbringen. Sela. Ich würde mich eilig in Sicherheit bringen, vor dem Sturmwind, der über mich hinwegfegt.'"

Ein Anregung

Maria Bienentreu ist Präsidentin im Ausschuss "Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung", kurz GFS. Dahinter steht die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Kantone Appenzell und St. Gallen. Mit folgendem Text verweist Maria Bienentreu auf den GFS-Anlass "Klimagerechtigkeit: Einsicht oder Zwang" vom Freitag, 20. Mai, 19-21 Uhr. 

"Alle leiden unter dem Klimawandel, aber nicht alle tragen in gleichem Mass dazu bei. Die verursachende Generation überlässt den Jungen das Ausbaden des Schadens. Die wohlhabende Welt produziert weitaus mehr CO2 als die Menschen in den Armutszentren dieser Erde. Die massiven Proteste der Klimajugend und das Bewusstsein um die Dringlichkeit der Situation mag durch die Krisen der letzten Jahre aus dem Bewusstsein vieler etwas verschwunden sein. Doch die neuesten Prognosen über die Schnelligkeit des Ansteigens der Temperaturen, die unabsehbaren Folgen der Kriegshandlungen, die geplanten Investitionen in fossile Energien zeigen: Die Dringlichkeit des Themas hat sich eigentlich noch einmal verschärft.

Was also heisst Klimagerechtigkeit und wie kann sie erreicht werden? Welche Massnahmen sind unerlässlich? Braucht es Einsicht oder Zwang?

Unter der Leitung von Altnationalrätin und Klimaseniorin Pia Hollenstein diskutieren am 20. Mai der Sozialethiker und Ökonom Dominic Roser (Universität Freiburg), Bischof Markus Büchel (St. Gallen) und die bekannte St. Galler Klimaaktivistin Miriam Rizvi."

Ort: Evangelisch-methodistische Kirche, Kapellenstr. 6, St Gallen

Nach der Diskussion sind alle zum Apéro eingeladen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Mittwoch, 18. Mai 2022

Mit Fotos Geschichten erzählen

Ein Zitat

Fotograf Peter Frei (links) mit Dompfarrer Beat Grögli an der Ausstellung in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen.
Foto © Jörg Niederer
"Ich bin ein 'Aufräumer'. Struktur und Ordnung befreien mein Denken." Leitspruch von Peter Frei, Bilderjäger und Musiker aus Frauenfeld

Ein Bibelvers - Hebräer 1,3a

"Der Sohn ist der Abglanz von Gottes Herrlichkeit und das Abbild seines Wesens. Durch sein machtvolles Wort trägt er die ganze Welt."

Ein Anregung

Fotografieren gehört zum Leben von Peter Frei. Nebst der Musik ist es seine zweite grosse Leidenschaft. Als er dann nach der Pensionierung endlich Zeit hatte, besuchte er ein Fotostudium und schloss es erfolgreich ab.

Heute um 14.30 Uhr wird er nun von diesem Werdegang erzählen, auch was ihn an der Fotografie begeistert, wie er an die Sache herangeht und warum ihn die Streetfotografie besonders fasziniert. Diese Ausführungen verbindet er mit praktischen Tipps, und wie man mit einfachen Mitteln, der Handykamera zum Beispiel, faszinierende Ergebnisse erzielt. In dieser Zeit kann natürlich auch die Fotoausstellung besichtigt werden, die wesentlicher Teil der Jubiläumsfeier "161 Jahre Methodistenkirche in St. Gallen" ist. Anschliessend an den Mini-Workshop gibt es auch noch süsse Spezialitäten und Getränke. Eine Voranmeldung ist nicht nötig. 

Zu der Jubiläumszeit in der EMK St. Gallen gehören auch die folgenden weiteren Anlässe: 

  • Sonntag, 14. bis Samstag, 21. Mai, 14 – 20 Uhr: Fotoausstellung "St. Galler Menschen und Eindrücke" 
  • Freitag, 20. Mai, 19 Uhr: "Klimagerechtigkeit: Einsicht oder Zwang" Ein Anlass der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in den Kantonen AI/AR/SG. Unter Leitung von Alt-Nationalrätin Pia Hollenstein diskutieren der Sozialethiker und Ökonom Dominic Roser, der St. Galler Bischof Markus Büchel und die Klimaaktivistin und Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi. 
  • Sonntag, 22. Mai, 9.30 Uhr Brunch / 10.30 Uhr Lesung von Texten des protestantischen Dichterpfarrers Kurt Marti, vorgetragen von Dorothea Marti-Henny und untermalt mit Gitarrenklängen von Daniel Jaun. 

Alle Anlässe sind öffentlich und kostenlos zugänglich.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Dienstag, 17. Mai 2022

Spurloses auf Fluchtspuren

Ein Zitat

Bildausschnitt aus der reformierten Zeitschrift bref zur Rubrik 'Kuratiert von Patrick Streiff'
Foto © Jörg Niederer
"Nicht alle schaffen den Weg..." Samuel, ein Flüchtling aus Biel

Ein Bibelvers - Psalm 77,17+20

"Die Wasser sahen dich, Gott. Die Wasser sahen dich und bebten... Durch das Schilfmeer führte dein Weg und dein Pfad durch gewaltige Wasser. Doch niemand hat deine Spuren erkannt."

Ein Anregung

"bref" heisst das Magazin der Reformierten. In jeder der Ausgaben stellt eine Person ein Kunstobjekt vor. Meist sind es Personen, welche schon beruflich viel damit zu tun haben. So wurde in der Ausgabe 2/2022 der künstlerische Leiter am Theater Gessnerallee in Zürich, Armin Kerber, für diese Rubrik "Kuratiert von..." angefragt. Und in der allerneusten Ausgabe ist es Köbi Gantenbein, der Verleger von Hochparterre, der Zeitschrift für Architektur und Design. 

Dazwischen, in der Ausgabe 3/2022, kuratiert einer, den man nicht dem Kunstbetrieb zuordnen würde. Bischof Patrick Streif zeigt ein Aquarell von Samuel, einem Flüchtling, den seine Frau und er in der methodistischen Gemeinde in Biel kennengelernt hatten. Wohltuend geht es in seinem Beitrag nicht um die Avantgarde der Kunst, sondern um einen Menschen, der seine oft schwierigen Erfahrungen mit dem Malen von Bildern verarbeitet.

Das im Heft vorgestellt Bild von Samuel ist ein Geschenk an den Bischof, und hängt nun in Ehepaar Streiffs Wohnung an der Wand. Es ist farbenfroh. Dazwischen finden sich Linien; die meisten - ja alle - ziehen sich nicht über die gesamte Breite des Aquarells. Samuel selbst erklärte es Patrick Streiff: "Das sind die Spuren der Flüchtlinge, die durch die Wüste und über das Meer ziehen... Nicht alle schaffen den Weg, darum verschwinden manche Spuren im Nirgendwo. Eine der Spuren gehört zu mir."

Genau diesen auf der Flucht "verschwunden" Menschen ist die Aktion "Beim Namen nennen" gewidmet. Mehr zur St. Galler Ausgabe findet sich auf dieser Webseite.


Bei den Methodistinnen und Methodisten in St. Gallen kann in dieser Woche jeweils von 14-20 Uhr die Ausstellung mit Fotos und Bildtafeln von Peter Frei besichtig werden. Am Mittwoch um 14.30 Uhr wird der Fotograf selbst anwesend sein, und Einblicke geben in sein Schaffen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Montag, 16. Mai 2022

Verlieren können muss gelernt sein

Ein Zitat

FC-St.Gallen-Fans eilen an einem improvisierten Bierverkaufsstand vorbei.
Foto © Jörg Niederer
"Ein Mensch kann viele Male versagen, aber ein Versager ist er erst, wenn er den Fehler dafür bei anderen sucht." John Burroughs (1837-1921), US-amerikanischer Künstler und Schriftsteller

Ein Bibelvers - Lukas 19,10

Jesus über sich: "Der Menschensohn ist gekommen, um die Verlorenen zu suchen und zu retten."

Ein Anregung

Sonntagmorgen, zu einer Zeit, in der sonst der Bahnhof St. Gallen verwaist dem Tag entgegendämmert. Überall stehen sie in grünen Trikots herum. Die Hoffnungen sind gross, dass es diesmal gelingt, den Cup-Fussballpokal nach St. Gallen zu holen. Extrazüge bringen die Fans an diesem Final-Sonntag nach Bern.

Am Abend wissen es alle besser. Zum fünften Mal verliert der FC St. Gallen einen Cupfinal, zum zweiten Mal in Serie. Ich bin enttäuscht. Es wäre zu schön gewesen. Auch aus wirtschaftlicher Sicht wäre mir ein Sieg der St. Galler recht gewesen. Denn jedes Mal wenn die Espen verlieren, besteht die Gefahr, dass irgendwelche Fans auf dem Weg nach Hause aus Frust unsere Kirchenmauer verschmieren. Schlechte Verlierer, die Dampf ablassen.

Später dann sehe ich die Bilder im Internet, wie Clubpräsident Matthias Hüppi den aufgebrachten Fans aus dem Espen-Block entgegentritt, als diese das Spielfeld entern und Pyrofakeln Richtung Spieler des FC Luganos werfen.

Verlieren muss gelernt sein. Manche können es, und andere nicht. In manchen Situationen kann ich es, in anderen nicht. Darüber werde ich heute nachdenken.


Übrigens: Die Predigt zum Jubiläum "161 Jahre Methodistenkirche in St. Gallen" kann als PDF-Datei heruntergeladen werden. Die Fotos von Peter Frei, die dabei als Illustration dienten, können täglich von 14-20 Uhr in den Kirchenräumen an der Kapellenstrasse 6 in St. Gallen angeschaut und auch gekauft werden.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Sonntag, 15. Mai 2022

Jubiläumspredigt mit fotografischem roten Faden

Ein Zitat

Peter Frei und Sabina Stoller spielen und singen an der Vernissage
Foto © Jörg Niederer
"Die Gemeinde hat uns gut aufgenommen. Ich fühlte mich von Anfang an wohl und zuhause. Natürlich gab es auch Misstöne, aber ich hätte zu keiner Zeit die Gemeinde verlassen können. Meine Hoffnung ist, dass mir diese Gemeinde noch lange erhalten bleibt." Rose Loosli auf einer der Bildtafeln von Peter Frei

Ein Bibelvers - Hebräer 12,2

"Dabei wollen wir den Blick auf Jesus richten. Er ist uns im Glauben vorausgegangen und wird ihn auch zur Vollendung führen."

Ein Anregung

Was soll eine christliche Gemeinde, die auf eine 161-jährige Geschichte zurückschauen kann, in der Predigt zu hören bekommen? Was soll einer christlichen Gemeinde gepredigt werden, die in den letzten Jahren viel an ihrer früheren Bedeutung verloren hat? Was soll ein Kirchenjubiläum prägen?

Im Festgottesdienst vom Sonntag ist genau dies die Herausforderung. Pfarrer Jörg Niederer lässt sich bei der Beantwortung dieser Fragen von der Bibel leiten, aber für einmal auch von einer Serie von 15 Fotografien von Peter Frei, die seit gestern in der Kirche hängen. Dieser Jubiläumsgottesdienst kann um 10.15 Uhr nur vor Ort an der Kapellenstrasse 6 in St. Gallen miterlebt werden. Alle die kommen, dürfen sich auch auf Livemusik von Peter Frei und Sabina Stoller freuen, und darüber hinaus auf einen süssen, reichhaltigen Kirchenkaffee. 

Zu dieser Jubiläumszeit in der EMK St. Gallen gehören auch die folgenden weiteren Anlässe: 

  • Sonntag, 14. bis Samstag, 21. Mai, 14 – 20 Uhr: Fotoausstellung "St. Galler Menschen und Eindrücke
  • Mittwoch, 18. Mai, 14.30 Uhr: Im Gespräch mit Peter Frei über Fotografie und Leben
  • Freitag, 20. Mai, 19 Uhr: "Klimagerechtigkeit: Einsicht oder Zwang" Ein Anlass der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in den Kantonen AI/AR/SG. Unter Leitung von Alt-Nationalrätin Pia Hollenstein diskutieren der Sozialethiker und Ökonom Dominic Roser, der St. Galler Bischof Markus Büchel und die Klimaaktivistin und Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi.
  • Sonntag, 22. Mai, 9.30 Uhr Brunch / 10.30 Uhr Lesung von Texten des protestantischen Dichterpfarrers Kurt Marti, vorgetragen von Dorothea Marti-Henny und untermalt mit Gitarrenklängen von Daniel Jaun.

Alle Anlässe sind öffentlich und kostenlos zugänglich.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Samstag, 14. Mai 2022

Das Jubiläum und die Fotoausstellung

Ein Zitat

Distriktsvorsteher Serge Frutiger (rechts) und Textilkünstlerin Ivonne Berther, lasst sich vom Fotografen Peter Frei eines seiner Werke erklären.
Foto © Jörg Niederer
"Ich bin stolzer Familienvater von vier Töchtern. Das Wichtigste in meinem Leben sind meine Familie und Freunde. Ich lege sehr viel Wert auf Loyalität, Gesundheit und Frieden. Dies wünsche ich allen Menschen." Zitat von Manfred (Jimmy) Frick auf einer der Bildtafeln in der Ausstellung "St. Galler Menschen und Eindrücke".

Ein Bibelvers - Psalm 106,1

"Halleluja! Dankt dem Herrn, denn er ist gut! Ja, für immer bleibt seine Güte bestehen."

Ein Anregung

Der Auftakt zum Jubiläum der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK) in St. Gallen am Freitagabend, 13. Mai, war die Vernissage zur Ausstellung: "St. Galler Menschen und Eindrücke". Seit 161 Jahren wirken Methodistinnen und Methodisten in St. Gallen. Im Jahr 1861, als sie in St. Gallen ihre ersten Versammlungen hielten, sah die Welt noch ziemlich anders aus: Am Tröckneturm im Quartier Lachen wehen die rot gefärbten Tücher im Wind. Seit 14 Jahren residiert wieder ein Bischof der römisch-katholischen Kirche in St. Gallen. In den Vereinigten Staaten sieht sich der im Vorjahr gewählte Abraham Lincoln mit einem Bürgerkrieg konfrontiert. Die Schweiz befindet sich im Aufbruch. Banken wie die Schweizerische Kreditanstalt und Versicherungen wie Swiss Life werden gegründet um den Bahnbau sowie den wirtschaftlichen Aufschwung zu finanzieren und abzusichern.

Damals wie heute geht es den Methodistinnen und Methodisten darum, den Menschen einen sinnstiftenden Glauben an Gott zu vermitteln. Für das Jubiläum erstellte daher der Fotograf und Musiker Peter Frei aus Frauenfeld neun Bildtafeln von Menschen aus der Region St. Gallen. Darunter mehrere Gemeindeglieder der heutigen EMK in St. Gallen, aber auch die Stadträtin Sonja Lüthi liess sich ablichten, oder der Pfarrer Matthias Wenk. Die Portraits ergänzen Fotos von Orten in und um St. Gallen, welche den Abgebildeten lieb und wichtig sind. Ein kurzes Zitat bildet den dritten Teil der Bildtafeln. Diese Tafeln werden im Jubiläumsjahr im Kirchenraum verbleiben. Nachher gehen sie in den Besitz der Portraitierten über. 

Peter Frei zeigt an der Ausstellung, die bis zum 21. Mai jeweils in der Zeit von 14 bis 20 Uhr besichtigt werden kann aber noch weitere Arbeiten aus seinem Schaffen. "Karmin" heisst eine von ihm erdachte imaginäre Zeitschrift, zu der er in der Coronazeit Titelseiten entworfen hat. Inhaltlich scheinen Bild und Text glaubwürdig, realistisch. Aber oft ist das Bild in einem total anderen Zusammenhang entstanden, und die Schlagzeile der Wirklichkeit nur nachempfunden. "Alternative Fakten"; der Realität zum Verwechseln ähnlich, und doch ist nichts so, wie es zu sein scheint. Mit einer Ausnahme: Der Zeitschriftentitel "Karmin" prangt tatsächlich karminrot auf jeder der Titelseiten.

Peter Frei, ein pensionierter Lehrer, betreibt die Fotografie in sehr ambitionierter Weise als Hobby. Dass kann ihn auch schon einmal an seine Grenzen bringen. So bestieg der nicht schwindelfrei Neunundsechzigjährige über verschlungene Wege das Dach der Kirche von Pfarrer Matthias Wenk, um sich dort ein Bild von der Stadt zu machen und den weiten St. Galler Himmel abzulichten. Ambitioniert spielt er auch die Gitarre. Davon konnte man sich am Abend genauso überzeugen. Die wunderschöne Stimme von Tochter Sabina Stoller, virtuos begleitet von Peter Frei... es war ein Genuss, den Liedern zu lauschen, darunter Gospel und Blues. So malt Peter Frei gleich in zweierlei Weise, einmal - in der Fotografie - mit Licht, und in der Musik mit Tönen. Seine Beziehung zur Kirche und noch mehr zum christlichen Glauben ist ihm dabei und im Leben Korrektiv und Halt.

Beim abschliessenden Apéro war dann noch Zeit, in Ruhe die Fotografien und Bildtafeln zu betrachten, miteinander ins Gespräch zu kommen und an Erinnerungen anzuknüpfen.

Die Jubiläumszeit der EMK St. Gallen geht weiter. Im folgenden ein Überblick über die weiteren Anlässe während der Zeit der Ausstellung in den kirchlichen Räumen an der Kapellenstrasse 6: 

  • Samstag, 14. bis Samstag, 21. Mai, 14 – 20 Uhr: Fotoausstellung "St. Galler Menschen und Eindrücke" 
  • Sonntag, 15. Mai, 10.15 Uhr: Festgottesdienst mit Musik von Peter Frei und Sabine Stoller
  • Mittwoch, 18. Mai, 14.30 Uhr: Im Gespräch mit Peter Frei über Fotografie und Leben
  • Freitag, 20. Mai, 19 Uhr: "Klimagerechtigkeit: Einsicht oder Zwang" Ein Anlass der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in den Kantonen AI/AR/SG. Unter Leitung von Alt-Nationalrätin Pia Hollenstein diskutieren der Sozialethiker und Ökonom Dominic Roser, der St. Galler Bischof Markus Büchel und die Klimaaktivistin und Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi. 
  • Sonntag, 22. Mai, 9.30 Uhr Brunch / 10.30 Uhr Lesung von Texten des protestantischen Dichterpfarrers Kurt Marti, vorgetragen von Dorothea Marti-Henny und untermalt mit Gitarrenklängen von Daniel Jaun.

Alle Anlässe sind öffentlich und kostenlos zugänglich.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Freitag, 13. Mai 2022

Eine Vernissage nach 161 Jahren

Ein Zitat

Jimmy misst aus, wo die Nägel für die Bilder hingehören
Foto © Jörg Niederer
"Ich sage jeweils: Das was ich mache, ist Fotohandwerk." Peter Frei, Fotograf und Musiker

Ein Bibelvers - Jakobus 1,17

"Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben: von dem Vater des Lichts."

Ein Anregung

Zugegeben, das Foto vom Einrichten der Fotoausstellung sieht nicht spektakulär aus. Aber es soll ja auch nicht zu viel verraten. Kein Spoiler Alarm, also. Soviel sei gesagt über die Ausstellung "St. Galler Menschen und Eindrücke" mit Fotografien und Bildtafeln von Peter Frei: Besucherinnen, die zufällig vorbeigekommen sind, hat es gut gefallen.

Das Aufhängen der Bilder war eine Präzisionsarbeit. 32 Nägel mussten ganz genau platziert werden. Es dauerte gut zwei Stunden, bis die 14 Fotografien und 9 Bildtafeln platziert waren.

Die Ausstellung ist zweiteilig. Da sind die Bildtafeln mit Portraits von Menschen aus St. Gallen. Diesen Fotos sind Lieblingsorte der Abgebildeten beigesellt. Auch zu Wort kommen die Frauen, Männer und Kinder, in Form eines kurzen Textes.

Der zweite Teil der Ausstellung ist das Ergebnis einer kreativen Zeit während des Corona-Lockdowns. 14 illustrierte Titelseiten einer ausgedachten Zeitschrift sind über die Monate entstanden. Da finden sich Seiten zur makellosen Schönheit, zur heiligen Verzückung, über einen singenden Hund und auch die Frage wird gestellt: "Wer bin ich?"

Heute Freitag sind alle herzlich zur Vernissage eingeladen. Ab 19.30 Uhr gibt es viel Musik, Inspiration, Gespräche, zu essen und zu trinken, und auch die Neugier über den Fotografen und Musiker Peter Frei wird befriedigt. Mit diesem Anlass beginnt die Jubiläumswoche "161 Jahre Methodistenkirche in St. Gallen". Im Folgenden eine Übersicht aller Festanlässe: 

  • Samstag, 14. bis Samstag, 21. Mai, 14 – 20 Uhr: Fotoausstellung "St. Galler Menschen und Eindrücke"
  • Sonntag, 15. Mai, 10.15 Uhr: Festgottesdienst mit Musik von Peter Frei und Sabine Stoller
  • Mittwoch, 18. Mai, 14.30 Uhr: Im Gespräch mit Peter Frei über Fotografie und Leben
  • Freitag, 20. Mai, 19 Uhr: "Klimagerechtigkeit: Einsicht oder Zwang" Ein Anlass der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in den Kantonen AI/AR/SG. Unter Leitung von Alt-Nationalrätin Pia Hollenstein diskutieren der Sozialethiker und Ökonom Dominic Roser, der St. Galler Bischof Markus Büchel und die Klimaaktivistin und Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi.
  • Sonntag, 22. Mai, 9.30 Uhr Brunch / 10.30 Uhr Lesung von Texten des protestantischen Dichterpfarrers Kurt Marti, vorgetragen von Dorothea Marti-Henny und untermalt mit Gitarrenklängen von Daniel Jaun.

Alle Anlässe finden an der Kapellenstrasse 6 in den Räumen der Methodistenkirche statt.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Donnerstag, 12. Mai 2022

Nur noch 36 Stunden bis zum Jubiläumsauftakt

Ein Zitat

Material fürs Jubiläum und die Vernissage der Fotoausstellung.
Foto © Jörg Niederer
"Ich freue mich riesig auf meine erste Fotoausstellung. Es wäre schön, dich/euch dabei zu haben!" Peter Frei, Musiker und Fotograf

Ein Bibelvers - Psalm 118,24

"Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat. Lasst uns jubeln und uns freuen über ihn!"

Ein Anregung

Ich gebe es zu: die Nervosität steigt. Heute wird die Ausstellung mit Fotografien und Bildtafeln über "St. Galler Menschen und Eindrücke" fertig eingerichtet. Peter Frei, Musiker und Fotograf wird da sein und dann werden letzte Fragen geklärt und die Räume entsprechend gestaltet. Die Gemeinde ist gespannt, wer alles sich zu den verschiedenen Angeboten unseres Jubiläums "161 Jahre Methodistenkirche in St. Gallen" einfinden wird. So fragen sich einige, wie viele der ehemaligen Pfarrpersonen hineinschauen werden, und wie die Beziehungen zu den Nachbargemeinden und in die Ökumene von St. Gallen sich niederschlagen werden in Begegnungen während der Jubiläumswoche vom 13. bis 22. Mai.

Zur Ausstellung und dem Fotografen: Ich habe Peter Frei in meiner kirchlichen Arbeit kennengelernt, und festgestellt, dass wir nur wenige hundert Meter voneinander entfernt wohnen. Die Begegnungen mit ihm wahren stets anregend und herzlich. Also: Wer ist Peter Frei, der speziell für diesen Anlass einige Bildtafeln erstellt hat und weitere seiner Fotografien ausstellt?

Er hat während seines ganzen Berufslebens als Lehrer und Journalist Musik und Fotografie als faszinierende Hobbies betrieben. Nach der Pensionierung war endlich genug Zeit für beide Leidenschaften. Das Fotografiestudium hat er bei der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) abgeschlossen. Weiter tritt er regelmässig solo als Gitarrist und Sänger sowie mit einer Band zusammen auf. An der Vernissage am Freitagabend um 19.30 Uhr sind es nicht nur seine Fotos und Bildtafeln, die uns begeistern werden, sondern auch ein halbstündiger Auftritt als Musiker. Alle sind dazu herzlich eingeladen. 

Im Folgenden eine Übersicht der Festanlässe, die allesamt öffentlich sind: 

  • Freitag, 13. Mai 2022, 19.30 Uhr Vernissage der Fotoausstellung "St. Galler Menschen und Eindrücke" 
  • Samstag, 14. bis Samstag, 21. Mai, 14 – 20 Uhr: Fotoausstellung "St. Galler Menschen und Eindrücke" 
  • Sonntag, 15. Mai, 10.15 Uhr: Festgottesdienst mit Musik von Peter Frei und Sabine Stoller
  • Mittwoch, 18. Mai, 14.30 Uhr: Im Gespräch mit Peter Frei über Fotografie und Leben 
  • Freitag, 20. Mai, 19 Uhr: "Klimagerechtigkeit: Einsicht oder Zwang" Ein Anlass der ACK AI/AR/SG. Unter Leitung von Alt-Nationalrätin Pia Hollenstein diskutieren der Sozialethiker und Ökonom Dominic Roser, der St. Galler Bischof Markus Büchel und die Klimaaktivistin und Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi. 
  • Sonntag, 22. Mai, 9.30 Uhr Brunch / 10.30 Uhr Lesung von Texten des protestantischen Dichterpfarrers Kurt Marti, vorgetragen von Dorothea Marti-Henny und untermalt mit Gitarrenklängen von Daniel Jaun.

Alle Anlässe finden an der Kapellenstrasse 6 in den Räumen der Methodistenkirche statt.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde