Ein Zitat
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Foto © Jörg Niederer |
"Deshalb entscheidet sich die Generation Z am liebsten dafür, alle Möglichkeiten zu haben: Kreisverkehr statt Sackgasse." Jugendforscher Simon Schnetzer in einem Interview
Ein Bibelvers - Matthäus 5,37
Jesus: "Sagt einfach 'Ja', wenn ihr 'Ja' meint, und 'Nein', wenn ihr 'Nein' meint. Jedes weitere Wort kommt vom Bösen."
Ein Anregung
Der Haubentaucherfamilie im Untersee bei Gaienhofen ist es ziemlich egal, woher das Wasser kommt, in dem sie lebt. Hauptsache, sie findet Futter und Lebensraum. Und so kümmert es sie auch gar nicht, dass der Untersee an dieser Stelle einen beachtlichen Anteil Donauwasser enthält. Denn die Donau kann sich nicht entscheiden, wo sie hin will: ins Schwarze Meer oder doch lieber in die Nordsee? Warum also nicht in beide Richtungen!
Schon länger weiss man, das ein Teil des Donauwassers via Donauversickerung bei Immendingen DE, Achtopf bei Ach DE und Hegauer Aach auf der Radolfzeller Seite der Halbinsel Höri in den Untersee fliesst.
Der Achtopf ist die ergiebigste Quelle Deutschlands. Die Hegauer Aach trägt so je nach Jahreszeit 1'300 bis 24'000 Liter Donauwasser pro Sekunde in den Untersee. Wenn dann noch die Wasserströmung in diesem Seeteil beachtet wird, landet wohl doch recht viel Donauwasser bei Gaienhofen im Hafen, dort, wo die Haubentaucherfamilie nach Futter sucht.
Die Donau ist kein denkendes Wesen, und entscheidet sich folglich nicht, wohin sie fliessen will. Wir Meschen dagegen müssen uns immer wieder zwischen "Entweder... oder" und "sowohl... als auch" entscheiden.
Sich nicht entscheiden "können", das ist eine Sache, die ein heutiger Teil der Gesellschaft auszeichnet, nämlich die Generation Y (geboren zwischen 1980 und 1990). Sich nicht entscheiden "wollen" und alle Möglichkeiten behalten, das zeichnet die Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2012) aus. Beide Gruppen könnte man also auch als "Generation Donau" zusammenfassen.
Nun gibt es Worte von Jesus, die zu klaren Entscheidungen auffordern. Der reiche junge Mann wäre ein guter Vertreter dieser "Generation Donau". Er möchte Jesus nachfolgen und gleichzeitig seinen Besitzstand waren, was laut Jesus eben nicht geht (siehe Lukas 18,18-27!), oder dann allerhöchstens durch ein besonderes Handeln Gottes.
Wie müsste Kirche aussehen für den reichen Jungen Mann oder die Generation Donau? Darüber denke ich heute ein bisschen nach.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde