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Freitag, 4. November 2022

Das Ticken der Weltzeit

Ein Zitat

Die Horloge Fleurie, die Blumenuhr im Englischen Garten von Genf, mit dem längsten Sekundenzeiger der Welt.
Foto © Jörg Niederer
"Die Sanduhren erinnern nicht bloß an die schnelle Flucht der Zeit, sondern auch zugleich an den Staub, in welchen wir einst verfallen werden." Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) Physiker, Naturforscher, Mathematiker

Ein Bibelvers - Galater 6,10

"Solange wir also noch Zeit haben, wollen wir allen Menschen Gutes tun – vor allem aber denjenigen, die durch den Glauben mit uns verbunden sind."

Eine Anregung

Es sei die Uhr mit dem längsten Sekundenzeiger, die Horloge Fleurie, die Blumenuhr im Englischen Garten von Genf. Schon lange Zeit dreht dieser 2,5 Meter lange Zeiger seine Runden über den gut 6500 Pflanzen, aus denen das Zifferblatt gebildet ist. Nur 2,5 Meter! Ich hätten einen längeren Sekundenzeiger erwartet. An dieser Uhr lässt sich sehr schön ablesen, wie die Zeit vergeht. Die Spitze des Zeigers bewegt sich nämlich jede Sekunde 26 Zentimeter weiter.

Mir kommen die Vaughan Brothers in den Sinn mit einem Hit aus dem Jahr 1990: In "Tick Tock People" erinnern sie die Menschen daran, dass unsere Zeit begrenzt ist, um eine bessere Welt zu schaffen. Hier eine Übersetzung dieses schönen Songs, den man sich auch auf Youtube anhören kann. 

"Eines Nachts, als ich in meinem Bett schlief, hatte ich den wunderschönen Traum, / dass alle Menschen auf der Welt auf der gleichen Wellenlänge sind / und begannen, sich gegenseitig zu helfen. / In diesem Traum war die universelle Liebe die Schlagzeile, / Frieden und Verständnis wurden Realität.

Kranke und Hungrige hatten ein Lächeln auf ihren Gesichtern. / Die Müden und Obdachlosen waren umgeben von einer Familie. / Strassen und Städte waren schöne Plätze, / und die Trennmauern stürzten ein.

Die Menschen der Welt, hatten alles gemeinsam. / Sie hatten es gemeinsam für die Jungen und die Mädchen. / Und die Kinder der Welt freuen sich auf die Zukunft.

Denkt dran, tick tack, tick tack, tick tack Menschen: / Die Zeit vergeht wie im Flug. / Denkt daran, tick tack, tick tack, tick tack, Menschen: / Die Zeit verrinnt.

Ich hatte die Vision eines blauen Himmels, der sich von einem Meer zum andern strahlenden Meer erstreckt. / Alle Bäume im Wald standen wieder hoch und stark. / Alles war sauber und schön und sicher für dich und mich. / Die schlimmsten Feinde wurden die besten Freunde.

Die Menschen der Welt, hatten alles gemeinsam. / Sie hatten es gemeinsam für die Jungen und die Mädchen. / Und die Kinder der Welt freuen sich auf die Zukunft.

Denkt dran, tick tack, tick tack, tick tack Menschen: / Die Zeit vergeht wie im Flug. / Denkt daran, tick tack, tick tack, tick tack, Menschen: / Die Zeit verrinnt.

Denk daran, ja denk daran! ..."

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde 

Mittwoch, 11. Mai 2022

Die schöne, neue klimafreundliche Welt von 2050

Ein Zitat

Der Igl-Rutsch oberhalb von Brinzauls im Jahr 2011
Foto © Jörg Niederer
"Wenn wir die Natur weiter in gleichem Mass übernutzen, ist der Klimawandel nicht zu stoppen." Aus einem Blog von Dr. Daniela Pauli & Dr. Sascha Ismail

Ein Bibelvers - Offenbarung 22,1

"Der Engel zeigte mir einen Fluss mit dem Wasser des Lebens. Der Fluss war klar wie Kristall und entsprang dem Thron Gottes und des Lammes."

Ein Anregung

Vor 11 Jahren bin ich am Igl-Rutsch ob Brienz/Brinzauls GR vorbeigewandert. Es verging dabei keine Minute, ohne dass irgend ein Stein vom Berg herunterkullerte. Daran hat sich bis heute nichts geändert. An diesem Ort ist der Berg permanent in Bewegung. Um das Dorf Brinzauls zu retten, werden nun Stollen gebohrt, in die das unterirdische Hangwasser gesammelt und abgeführt werden soll. Denn man vermutet, dass das Wasser der Schmierstoff im Bergrutsch ist.

Der Igl-Rutsch ist ein Beispiel dafür, was in höheren Lagen geschehen wird, wen der Permafrost aufgrund des Klimawandels wegschmilzt. Dann werden noch mehr Dörfer und Städte von Bergstürzen und Hangrutschen bedroht.

Aber muss es soweit kommen? Der Verein Klimaschutz Schweiz hat sich gründlich damit befasst und sich vorgestellt, wie die Schweiz im Jahr 2050 ohne weitere Klimaerwärmung aussehen würde. Die Klimawende dazu ist möglich und nötig, basiert sie doch auf wissenschaftlichen Modellrechnungen und Prognosen, wie die interessante Webseite dazu verdeutlicht. Die Lebensqualität würde dabei sogar noch steigen.

Auf der Webseite kommen auch Klimapionierinnen und Klimapioniere zu Wort und werden ins Bild gesetzt. Wie sähe 2050 die Energiegewinnung aus, wie die Landwirtschaft, die Mobilität, das Reisen und Wohnen? Vieles dieser "Utopie" ist schon heute ansatzweise da. Ob dann aber wirklich die Langsamferienreise so beliebt sein wird, wie auf der Webseite behauptet, wage ich zu bezweifeln. Wie auch immer: Ich könnte mir das Leben in dieser schöneren, neuen Welt vorstellen.

Übrigens: Am 20. Mai 2022 ab 19.00 Uhr findet eine Podiumsdiskussion statt in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen (Kapellenstrasse 6). Daran beteiligen sich Dominic Roser, Sozialethiker und Ökonom an der Universität Freiburg, der römisch-katholische Bischof Markus Büchel und die Klimaaktivistin und Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi. Unter der Leitung von Alt-Nationalrätin Pia Hollenstein diskutieren sie über das Thema: "Klimagerechtigkeit: Einsicht oder Zwang". Durchgeführt wird der Anlass von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Kantone Appenzell und St. Gallen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde