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Sonntag, 21. Mai 2023

Erlauchter Lauch

Ein Zitat

Bärlauchblüten.
Foto © Jörg Niederer
"Iss Lauch im März, wilden Bärlauch im Mai, dann haben die Ärzte das ganz Jahr über frei." Sprichwort

Ein Bibelvers - 4. Mose 11,4b-6

"Da fingen auch die Israeliten wieder an zu jammern: 'Warum haben wir kein Fleisch zu essen? In Ägypten hatten wir Fisch umsonst, dazu Gurken, Melonen, Lauch, Zwiebeln und Knoblauch. Doch hier haben wir nur Manna! Das können wir nicht mehr sehen!'"

Eine Anregung

Ich weiss, das ist Bärlauch, und kein Lauch. Aber im Religionsgarten Aarburg ist der Lauch noch kaum zu sehen. So muss halt der Bärlauch, genauer seine Blüten herhalten.

Lauch ist schon seit 4000 Jahren bekannt. Lauch ist Gemüse, und das ist bekanntlich gesund. Lustig finde ich, das Lauch bei den Kelten als Aufputsch- und Kraftmittel gegolten hat. Daher sollen sie bei kriegerischen Anlässen Lauchstängel auf dem Kopf getragen haben. Das muss ein seltsamer Anblick gewesen sein, so dass die römischen Elitesoldaten die Kelten vermutlich erst nicht ganz ernst genommen haben.

In der Bibel kommt der Lauch genau an einer Stelle vor. Siehe oben! 

Die "erlauchten" Herren und Damen haben übrigens nichts mit dem Lauchgemüse zu tun. Erlaucht kommt von erleuchtet. Leuchtet ein, oder?

Heute im Gottesdienst um 10.15 Uhr in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen an der Kapellenstrasse 6 geht es um allerlei Pflanzen, um Parks und Gärten als Orte der Gotteserfahrung. Herzlich Willkommen!

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen


Samstag, 20. Mai 2023

Tulpen

Ein Zitat

Tulpen im Religionsgarten im Alten Friedhof Aarburg.
Foto © Jörg Niederer
"Das Wunder der Schöpfung Natur und die Schönheit der Blumen regen uns an, mit der Umwelt sorgsam umzugehen, so dass wir uns auch in Zukunft daran freuen können." Webseite des Religionsgartens Aarburg

Ein Bibelvers - Jakobus 1,10+11

"Aber die Reichen sollen daran denken, dass sie vor Gott arm und unbedeutend sind. Denn sie vergehen wie eine Wiesenblume. Wenn die Sonne emporsteigt, kommt mit ihr die Hitze und lässt das Gras verdorren. Dann fällt die Blüte ab und von ihrer Schönheit bleibt nichts übrig."

Eine Anregung

Der jüdische Monat Nissan ist schon vorbei, und so sehen auch die (Berg-)Tulpen im Religionsgarten Aarburg aus. Sie sind auch schon "vorbei" wie man so sagt. Das hebräische Wort nitzanim und der arabische Begriff nizzam bezeichnen rote Frühlingsblumen. Dazu gehören Kronenanemone, Bergtulpe, Klatschmohn sowie scharlachroter Hahnenfuss. Rot blüht es also im Frühling. Und selbst im Prozess des Vergehens leuchten die Tulpen weiter.

Über die Zierpflanzen gibt die Webseite des Religionsgartens Auskunft. Die Schönheit und Vergänglichkeit der Blumen wird zu einem Gleichnis für das Leben.

Eine Entdeckung für Christen sind die Bezüge des Korans, die zu den Pflanzen hergestellt werden. Da steht etwa in Sure 27,60: "Oder wer hat die Himmel und die Erde erschaffen und euch vom Himmel Wasser herabkommen lassen? Dadurch haben Wir Gärten wachsen lassen, die Freude bereiten. Ihr hättet unmöglich deren Bäume wachsen lassen können. Gibt es einen Gott neben Gott? Nein, sie sind ein Volk, das abgewichen ist."

Zurück zu den Tulpen. Deren Blüten kann man essen. Alles andere sollte man sein lassen, besonders die Zwiebeln, denn die sind am Giftigsten. Der enthaltene Giftstoff übrigens wird Tulipanin genannt.

Die Ausnahme sind also die Tulpenblüten. Sie sind für Augen und Gaumen eine Offenbarung.

Morgen im Gottesdienst um 10.15 Uhr in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen an der Kapellenstrasse 6 geht es auch um Pflanzen und besonders um den Garten als Ort der Gotteserfahrung. Herzlich Willkommen!

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Freitag, 19. Mai 2023

Ein Garten dreier Weltreligionen

Ein Zitat

Garten der Religionen im Alten Friedhof Aarburg
Foto © Jörg Niederer
"Die Pracht der Gärten hat stets die Liebe zur Natur zur Voraussetzung." Anne Louise Germaine de Staël, Baronin von Staël-Holstein (1766-1817)

Ein Bibelvers - 2. Könige 21,18

"Dann starb Manasse und wurde begraben im Garten seines Palastes, dem Garten von Usa. Sein Sohn Amon wurde König an seiner Stelle."

Eine Anregung

Dabei sein konnte ich nicht, als der Religionsgarten im Alten Friedhof Aarburg (Siehe Blogbeitrag vom 22. Februar 2022) am vergangenen Muttertags-Sonntag eröffnet wurde. Inspiriert ist er von den Bibelgärten. Ganz besonders der Bibelgarten in Gossau hatte es dem Initiator Markus Bill angetan. Selbst Christ und Methodist, lebte er einige Jahre lang in direkter Nachbarschaft zum alten Friedhof in Aarburg. Nun hat er mit vielen Freiwilligen und der Stadtverwaltung an diesem passenden Ort ein Kleinod geschaffen, das ich am Himmelfahrtstag gerne besucht habe.

Ein Girlitz sang sein Lied über den Beeten, und liess sich auch nicht durch unsere Anwesenheit im Religionsgarten davon abbringen. Im rechteckigen, von den alten Friedhofsmauern begrenzten Park war sonst kein Mensch. Friedlich war es. Noch sind in einigen Beeten lediglich die ersten Keimblätter der Pflanzen zu entdecken. Wieder andere blühen bereits in voller Pracht. Für jede Pflanze gibt es auf einem kleinen Merkzettel Hinweise, wo sie in Bibel und Koran zu finden sind. Unaufdringlich kommt die Religion ins Spiel. Die Neue Oltner Zeitung schrieb im Vorfeld von einem "Garten, der verbindet". Und auf der Webseite zum Religionsgarten wird von einem "kleinen Paradies auf Erden" gesprochen. Genau das ist es auch. Da ist ein Garten entstanden und wird noch, der Lust macht zu verweilen.

Mir wurde er auch zu einer Inspiration für meine theologischen Gedanken über den Garten als Teil unseres Wohnraums. Davon hören kann man am kommenden Sonntag um 10.15 Uhr in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen an der Kapellenstrasse 6.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Dienstag, 22. Februar 2022

Der Religionsgarten von Aarburg

Ein Zitat

Feigenbaum an der Limmat gegenüber der im Stil des Brutalismus erbauten Silos vom Kornhaus Zürich
Foto © Jörg Niederer
"Gärten sind wie gute, alte Freunde. Sie können trösten, beglücken, versöhnen, begeistern." Autorin oder Autor unbekannt

Ein Bibelvers - Hohelied 6,2+11

"Mein Liebster ging in seinen Garten, hinunter zu den duftenden Gartenbeeten. Die Gartenfreuden wollte er genießen und blühende Lilien pflücken... Ins Nussgärtlein ging ich hinunter, um nach den Trieben der Dattelpalme zu sehen. Ich wollte die Knospen am Weinstock betrachten und die zarten Blüten am Granatapfelbaum."

Ein Anregung

Vorbild ist der Bibelgarten in Gossau. Davon schwärmt der Initiator des Aarburger Religionsgartens Markus Bill im Beitrag von Radio Live Channel. Heute Abend findet die Gründung des Vereins statt. 

Nach und nach werden im Garten auf dem alten Friedhof von Aarburg die bereits vorbereiteten Beete angepflanzt und die Samen gesät. Zu finden sein werden Gewächse aus den drei Buchreligionen Judentum, Christentum und Islam. Damit weitet sich der Blick im Vergleich zum Bibelgarten in Gossau. Sonst wird er viel Ähnlichkeiten haben zum vielbesuchten Vorbild in der Ostschweiz. Wie die Bepflanzung wird auch die Beschriftung im Verlauf der Zeit an Umfang gewinnen. 

Die Evangelisch-methodistische Kirche der Schweiz hat über diesen Bibelgarten schon mehrfach informiert, ist doch der Initiator Markus Bill ein Mitglied der Gemeinde Rothrist. 

Wer in diesem Verein mitwirken möchte, kann sich gerne an Markus K. Bill wenden: Verein Religionsgarten Aarburg, Industriestrasse 2, 4657 Dulliken SO.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde