Samstag, 17. August 2024

Gottesdienstliches Meckern

Ein Zitat

Stiefelgeissen leben neben der Methodistenkirche in Diepoldsau.
Foto © Jörg Niederer
"Wenn eine Ziege zur Stelle ist, soll kein anderer für sie meckern." Sprichwort aus Afrika

Ein Bibelvers - Sprüche 27,23-27

"Achte auf das Aussehen deiner Schafe und Ziegen! Kümmere dich um die Gesundheit deiner Herden! Denn Reichtum, den man durch Handel erwirbt, bleibt nicht für immer. Und ein Diadem, das man zum Schmuck aufsetzt, bleibt nicht von Generation zu Generation. Sorg dafür, dass dein Vieh gutes Futter hat: Sind die Wiesen gemäht, wächst saftiges Gras nach. Auf den Bergen lassen sich frische Kräuter sammeln. Dann liefern die Schafe dir Wolle für deine Kleidung und die Ziegenböcke Geld für den Kauf eines Ackers. Ziegenmilch ist genug vorhanden, um dich und deine Familie zu ernähren. Auch deinen Mägden reicht es zum Leben."

Eine Anregung

In der Kapelle der Methodistinnen und Methodisten an der Neudorfstrasse 7 in Diepoldsau haben Pfarrpersonen manchmal einen schweren Stand. Da kann es vorkommen, das Ihnen in die Predigt hineingemeckert wird. Besonders bei offenen Fenstern beteiligen sich die Ziegen in Nachbars Garten akustisch schon einmal am frommen Treiben in der Kirche.

Es sind, wenn ich das richtig recherchiert habe, Stiefelgeissen. Sie waren in der Schweiz schon fast ausgestorben, als es ProSpecieRara 1983 gelang, die letzte reinrassige Herde aus Quinten zu übernehmen. Davon stammen die heute über 1000 Tiere ab, die es in der Schweiz wieder gibt. 2016 lebte die älteste Stiefelgeiss in Diepoldsau, vielleicht auch damals schon direkt neben der Kapelle.

Es sind also rare, seltene Tiere. Warum also nach Gottesdienst nicht einen Augenschein nehmen von diesem faszinierenden Geschöpfen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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