Ein Zitat
"Abgewandelt kursiert die Geschichte, dass es Protestanten gewesen seien, die der ursprünglich nur mit Kräutern und Spinat gefüllten, daher auch als 'Laubfrosch' bezeichneten Teigtasche heimlich Fleisch beifügten." WikipediaFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Daniel 10,3
Daniel: "Ich hatte nichts Gutes mehr gegessen, kein Fleisch und keinen Wein zu mir genommen. Ich hatte mich auch nicht mehr gesalbt, die ganzen drei Wochen lang."
Ein Anregung
Die schwäbischen Ravioli, das sind die Maultaschen. Die habe ich in diesen Tagen wieder einmal gegessen. Es wäre auch noch anderes Feines auf der Speisekarte zu finden gewesen. Aber die Maultaschen gehören zu meinen Erinnerungsmahlzeiten aus der Studienzeit in Reutlingen.
Zwischenzeitlich habe ich auch erfahren, dass es sich dabei um eine Fastenspeise handelt. Da beim "katholischen" Fasten Fleisch nicht auf den Tisch kommen soll, gab es immer schon Tricksereien, etwa, indem man den Biber wegen seines Schuppenschwanzes als Fisch auftischte.
Die Schwaben bedienten sich einer noch etwas plumperen Finte. Sie packten das Fleisch in Teigtaschen, und schon war es nicht mehr als Fleisch zu erkennen. "Herrgottsbscheisserle" werden Maultaschen daher im Volksmund noch heute genannt.
Natürlich kann man damit weder den Herrgott noch sich selbst hinters Licht führen. Aber so tun als ob, das geht schon. Nun frage ich mich, wo ich mir in anderen, vielleicht wichtigeren Dingen selbst etwas vormache? Meist merken es die Menschen um mich herum, noch bevor ich mir selbst darüber bewusst werde. Das ist dann schon etwas peinlich.
Zurück zu meinen Maultaschen von dieser Woche: Aufgetischt wurden mir die Herrgottsbscheisserle im Restaurant Kapelle. Für deren Güte garantierte ein Team um die Wirtsfamilie "Hunger". Also ich würde sagen, besser können Speise und Umstände gar nicht zusammenpassen.