Ein Zitat
Foto © Jörg Niederer |
Ein Bibelvers - Römer 16,20
"Der Gott, der Frieden schenkt, wird den Satan schon bald am Boden zertreten. Und ihr sollt über ihn triumphieren. Die Gnade unseres Herrn Jesus sei mit euch!"
Eine Anregung
Der Teufel übt eine seltsame und unverdiente Anziehungskraft auf die Menschen aus. So verwundert es nicht, dass viel Flurnamen sich auf dem Bocksbeinigen beziehen.
Vom Teufelskeller bei Baden habe ich schon einmal erzählt. Teufelsküchen finden sich gleich reihenweise. Gestern besuchte ich eine davon. Südlich vom Rossberg gibt es eine besonders wilde Waldlandschaft. Diese Wildheit ist wohl auch Grund für die Namensgebung, ist mit der Teufelsküche doch poetisch die Hölle bezeichnet. Wenn also jemand in Teufels Küche kommt, dann bedeutete das besonders heftige Schwierigkeiten.
Eine kleine Bestandesaufnahme. Im Kanton Schaffhausen finden sich bei Thayingen, Merishausen, Beringen (Naturschutzgebiet), Schaffhausen, Beggingen und Wilchingen (da war ich), Orte, die so heissen. Dann gibt es im thurgauischen Pfyn, Homburg, Frauenfeld und Schlatt (direkt neben der "Pschissewis") eine Tüüfels-Chuchi. Verirrt hat sich wohl die Teufelsküche, die im bernischen Eriz angesiedelt ist. Im schaffhauserischen Hallau gibt es, statt der ganzen Küche lediglich des Tüüfels Häärdplatte, was nur bedeuten kann, dass Hallau als ganzes die dazugehörige Küche sein muss.
Die Häufung der Tüüfels-Chuchine im Schaffhauserischen und Thurgauischen ist auffällig und wirft ein besonderes Licht auf diese Region. Es scheint, als würde hier der Teufel besonders gerne seine Gäste bewirten.
Abschliessend möchte ich aber festhalten, dass es zwar viel Gottesäcker gibt, aber keine Gottesküchen. Also muss wohl der Teufel des Herrgotts Leibkoch sein, und die Ostschweiz das himmlische Esszimmer, in dem teuflisch gute Gerichte aufgetragen werden.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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