Ein Zitat
Foto © Jörg Niederer |
Ein Bibelvers - Jesaja 40,3+4
"Eine Stimme ruft: 'Bahnt in der Wüste einen Weg für den Herrn! Ebnet unserem Gott in der Steppe eine Straße! Alle Täler sollen aufgefüllt werden, Berge und Hügel abgetragen. Das wellige Gelände soll eben werden und das hügelige Land flach."
Eine Anregung
Die Dynamik im Gebirge ist an wenigen anderen Orten so leicht zu erkennen wie im Illgraben. Dass da ununterbrochen Berge abgetragen und Täler aufgeschüttet werden, zeigt sich in jährlich mehrfach wiederkehrenden Murgängen, die entstehen, wenn bei heftigen, langanhaltenden Niederschlägen grosse Mengen des weichen triassischen Dolomits als Geschiebe zu Tal befördert werden. Bis 200 Meter hoch aufgeschüttet hat der Bach einen Schuttkegel in der Talsohle. Östlich des Illbachs wird darauf Landwirtschaft betrieben. Westlich davon bildet er den oberen Teil des Pfynwaldes. Im Bach selbst findet sich keine Vegetation. Die kann sich in dieser geologisch so aktiven Zone nicht entwickeln.
Natürlich wurde dieser Bach durch Kunstbauten berechenbarer und für die Anwohner vom Dorf Susten sicherer gemacht. Zudem wird er durch verschiedene Messmethoden gut überwacht. Bis 15 Minuten vor einem Murgang wird davor akustisch und auf andere Weise gewarnt. Was dann aber daherkommt, kann auf einigen Videos aus sicherer Distanz mitverfolgt werden. Der Abgang eines Murgangs im Illgraben ist an Wassereintrübungen selbst im viele Kilometer entfernten Rhonedelta und im Lac Léman zu erkennen.
Noch etwas ist bemerkenswert: Selbst ein kleines Rinnsal hat das Potential zu Gewaltigem.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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