Freitag, 5. Juli 2024

Über die Alten

Ein Zitat

Rüstiger Senior unterwegs am Bahnhof Wil.
Foto © Jörg Niederer
"Das Geheimnis eines schönen Alters ist der würdige Umgang mit der Einsamkeit." Gabriel Garcia Marquez (1927-2014)

Ein Bibelvers - 2. Mose 20,12

"Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren und für sie sorgen! Dann wirst du lange leben in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir geben wird."

Eine Anregung

Da ich am Sonntag über das Verhältnis der Generationen predigen möchte, und dabei den Schwerpunkt auf die ältere Bevölkerung legen werde, habe ich mich gefragt, was die neuen Sozialen Grundsätze, welche an der Generalkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche im April/Mai 2024 angenommen wurden, über die älteren Menschen und das Altern sagen. Hier also der Text: 

DIE POLITISCHE GEMEINSCHAFT

C. Ältere Menschen und das Älterwerden 

Ältere Menschen haben viele Gaben. Wir rufen die Kirche, die Regierungen und zivile Einrichtungen auf, ihnen fortlaufend zu ermöglichen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und zu Gottes Werk in der Welt beizutragen. Ältere Menschen haben ein Recht auf Unterstützung und Schutz vor den Risiken des Älterwerdens, welche sich in wirtschaftlicher Benachteiligung, ungerechten Erbschaftsverfahren, unzureichender öffentlichen Gesundheitsfürsorge sowie systematischer Vernachlässigung aufgrund von Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Behinderungen und weiteren wirtschaftlichen Lebensbedingungen äussern.

Wir fordern die Kirche, die Regierungen und die Zivilgesellschaft auf, sozialpolitische Strategien und Programme zu entwickeln und umzusetzen, die den Bedürfnissen und Rechten älterer Menschen Rechnung tragen. Wir unterstützen eine Sozialpolitik, die ältere Menschen in das gesellschaftliche Leben integriert und Ressourcen für ihr Wohlergehen garantiert, einschließlich diskriminierungsfreier Beschäftigungsmöglichkeiten sowie Bildungs- und Dienstleistungsangebote. Sie sollen Zugang zu medizinischer Versorgung und Wohnraum haben, geschützt werden vor wirtschaftlicher oder psychologischer Ausbeutung sowie auf eine hochwertige, öffentlich unterstützte Seniorenbetreuung bauen können. Wir befürworten die Selbstbestimmung älterer Menschen unabhängig davon, ob sie allein, in Familien oder Institutionen leben. Wir verurteilen die Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität durch unnötige Medikamente oder durch Einschränkungen ihrer sozialen Teilhabe und ihrer Handlungsfähigkeit.

Siehe zu diesem Teil der Sozialen Grundsätze auch die Beiträge vom 11. Mai 2024, vom 20. Mai 2024, vom 22. Mai 2024 und 7. Juni

(Anmerkung: Die Sozialen Grundsätze wurden in der hier verwendeten revidierten Version an der diesjährigen Generalkonferenz in Charlotte angenommen. Die vorläufige deutschsprachige Übersetzung der Sozialen Grundsätze hilft zwar beim Verstehen des englischen Originals, hat aber diverse sprachliche und orthografische Mängel. Diese versuche ich im von mir wiedergegebenen Text zu korrigieren. Es handelt sich also nicht um eine von den deutschsprachigen Zentralkonferenzen autorisierte Version. 

Die Sozialen Grundsätze sind nicht kirchenrechtlich verbindlich, sondern als Anleitung zu einer im Glauben an Christus begründeten Lebensführung zu verstehen. Ihre Geschichte begann vor mehr als 110 Jahren mit dem ersten Sozialen Bekenntnis, das durch die Bischöfliche Methodistenkirche formuliert wurde.)

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen


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