Samstag, 11. Mai 2024

Schöpfung in Gefahr

Ein Zitat

Raupe des Kleinen Frostspanners.
Foto © Jörg Niederer
"Die wichtige Lektion, die unser gepriesener Herr uns an dieser Stelle einschärfen will … besteht darin: Gott ist in allem und wir sollen den Schöpfer im Spiegel jedes Geschöpfes sehen; wir sollen nichts als von Gott getrennt gebrauchen und betrachten … der die ganze Schöpfung durchdringt und in Bewegung setzt und in wahrem Sinne die Seele des Weltalls ist." Zitat von John Wesley aus der Lehrpredigt "Über die Bergpredigt unseres Herrn"

Ein Bibelvers - Psalm 52,10

"Ich aber bin wie ein Ölbaum, der in Gottes Haus grünt und blüht. Alle Zeit vertraue ich auf Gottes Güte."

Eine Anregung

Ich nehme einen weiteren Text auf aus den neu revidierten und von der Generalkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche in Charlotte angenommenen Sozialen Grundsätzen (Siehe Beitrag vom 8. Mai).

Die vorläufige deutschsprachige Übersetzung der Sozialen Grundsätze hilft zwar beim Verstehen des englischen Originals, hat aber diverse sprachliche und orthografische Mängel. Diese versuche ich im von mir wiedergegebenen Text zu korrigieren. Es handelt sich also nicht um eine von den deutschsprachigen Zentralkonferenzen autorisierte Version.

Schöpfung in Gefahr

Wir anerkennen, dass nicht nachhaltige menschliche Handlungen die ganze Schöpfung Gottes in Gefahr gebracht haben. Außerdem bekennen wir, dass durch Abbau und massive Zerstörung die natürliche Umwelt von nie dagewesenem Schaden bedroht ist, was sowohl menschliches wie auch nichtmenschliches Leben in Gefahr bringt. 

A. Zerstörung von Ökosystemen

Wir sind, ob wir Menschen uns dessen bewusst sind oder nicht, Teilnehmende an und Empfangende von komplexen natürlichen Ökosystemen, die sich aus unzähligen symbiotischen Beziehungen von lebenden Organismen wie Tieren, Pflanzen, Insekten und Mikroorganismen sowie der physischen Umgebung, in der sie leben, einschließlich Luft, Wasser und Erde, zusammensetzen.

Überkonsum, kurzsichtige politische Maßnahmen, schlechtes Management von Naturschätzen, und andere untragbare Praktiken haben die verletzlichen, natürlichen Ökosysteme, von denen das gesamte Leben abhängt, schwer beeinträchtigt. Zu oft hat die Menschheit die verbliebene, geschaffenen Welt so behandelt, als ob man sie nach Gebrauch wegwerfen könnte. Zugleich ließ sie die Zerstörung von anderen lebenden Organismen und deren natürlichen Lebensräumen unkontrolliert zu. Außerdem wurden die Erfahrungen und Wortmeldungen der am meisten gefährdeten Menschen weitgehend ignoriert. 

Bemerkung: Die Sozialen Grundsätze werden nicht als rechtlich verbindlich angesehen, sondern als Anleitung zu einer im Glauben an Christus begründeten Lebensführung. Ihre Geschichte begann vor mehr als 100 Jahren mit dem ersten Sozialen Bekenntnis, das durch die Bischöfliche Methodistenkirche formuliert wurde.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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