Ein Zitat
"Wir sind aufgerufen, verantwortliche Haushalterschaft auszuüben und in richtiger Beziehung mit dem Schöpfer und mit der gesamten Schöpfung Gottes zu leben und nicht lediglich die Schöpfung so zu behandeln als ob sie der Menschheit nur zum Gebrauch und Konsum zur Verfügung gestellt wäre (Gen. 1:26–31; Matt. 6:26–30; Röm. 8:22–24)." Soziale Grundsätze der Evangelisch-methodistischen KircheFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Mose 14,10a
"Das Tal Siddim aber war voller Asphaltgruben."
Eine Anregung
Zur geforderten Abkehr von fossilen Brennstoffen finden die Sozialen Grundsätzen der Evangelisch-methodistischen Kirche klare Worte. Dabei wird auch auf Wechselwirkungen geachtet. So könnte durch den Ausbau erneuerbarer Energien die Biodiversität noch weiter unter Druck geraten. Bei der wirtschaftlichen Umstrukturierung zu mehr Nachhaltigkeit kann es zu Arbeitsplatzverlust kommen. Beides muss in solidarischer und sozial sorgfältiger Weise aufgefangen werden.
Es folgt der entsprechende Auszug aus den Sozialen Grundsätzen:
C. Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
Die Verbrennung fossiler Energieträger, einschließlich Kohle, Öl, und in einem geringeren Ausmaß Erdgas, ist zum größten Teil für den Anstieg an Treibhausgasen und der daraus folgenden Erwärmung der Erdatmosphäre verantwortlich. Um den derzeitigen Verlauf des globalen Klimawandels umzukehren, sind vermehrte Investitionen in Forschung, Entwicklung und Verbreitung von Alternativen zu fossilen Brennstoffen erforderlich. Dazu tragen nicht nur Solar-, Wind-, geothermische und wasserstoffbasierende Energiequellen bei.
Bei der weiteren Erforschung von Alternativen zu fossilen Brennstoffen ist es entscheidend, Situationen zu vermeiden, die gegenwärtige Probleme verschlimmern oder neue, unvorhergesehene Umweltherausforderungen schaffen. Eine Abhängigkeit von Nuklearenergie wirft zum Beispiel erhebliche Bedenken auf bezüglich der sicheren Lagerung von Sicherheitsbehältern und den darin befindlichen radioaktiven Abfällen.
In ähnlicher Weise können kürzliche Vorschläge zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen durch Geoengineering an der irdischen Biosphäre unvorhersehbare Nebenwirkungen und die weitere Destabilisierung der natürlichen Ökosysteme auslösen, von denen alles Leben abhängt.
Zwangsläufig wird die Umstellung von einer übermäßigen Abhängigkeit fossiler Brennstoffe negative Auswirkungen auf Einzelpersonen und Gemeinschaften haben, deren Lebensunterhalt noch immer stark von der Produktion, dem Verkauf und Vertrieb dieser Güter abhängt. Pläne für Entwicklung und Einsatz alternativer Energiequellen sollten weitestgehend negative finanzielle Auswirkungen minimieren. Dazu soll in Strategien investiert werden, welche Menschen beim erfolgreichen Berufswechsel unterstützen und die soziale Absicherung stärken, damit Betroffene beim Verlust von Arbeitsplatz und Einkommen nicht allein gelassen werden. Für diese Absicherung sollen Bildungs- und Umschulungsmöglichkeiten angeboten werden.
Siehe zu diesem Teil der Sozialen Grundsätze auch die Beiträge vom 1. Mai 2024 und vom 20. Mai 2024!
(Anmerkung: Die Sozialen Grundsätze wurden in der hier verwendeten revidierten Version an der diesjährigen Generalkonferenz in Charlotte angenommen. Die vorläufige deutschsprachige Übersetzung der Sozialen Grundsätze hilft zwar beim Verstehen des englischen Originals, hat aber diverse sprachliche und orthografische Mängel. Diese versuche ich im von mir wiedergegebenen Text zu korrigieren. Es handelt sich also nicht um eine von den deutschsprachigen Zentralkonferenzen autorisierte Version.
Die Sozialen Grundsätze sind nicht kirchenrechtlich verbindlich, sondern als Anleitung zu einer im Glauben an Christus begründeten Lebensführung zu verstehen. Ihre Geschichte begann vor mehr als 110 Jahren mit dem ersten Sozialen Bekenntnis, das durch die Bischöfliche Methodistenkirche formuliert wurde.)
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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