Montag, 20. Mai 2024

Die Methodistenkirche und der Klimawandel

Ein Zitat

Mit einem selbstgebastelten Klima-Schriftzug auf der Windschutzscheibe ist es definitiv nicht getan. Occasions-Autohandel im Jahr 2011.
Foto © Jörg Niederer
"Wir bekräftigen, dass die gesamte Schöpfung Gott gehört und eine Manifestation von Gottes Güte und Fürsorge ist." Soziale Grundsätze der Evangelisch-methodistischen Kirche

Ein Bibelvers - Hiob 6,18

"Karawanen verlassen den Weg, um Wasser zu suchen. Sie ziehen hinein in die Wüste und kommen um."

Eine Anregung

Der Abschnitt zur durch fossile Brennstoffe verursachten Klimaerwärmung in den neuen Sozialen Grundsätzen der Evangelisch-methodistischen Kirche ist denkbar kurz. So angenommen wurde der Text an der diesjährigen Generalkonferenz in Charlotte. Viel muss zu dieser grössten Gefährdung der Biosphäre auch nicht gesagt werden. Die Sachlage ist wissenschaftlich mehr als hinreichend erforscht. Die Folgen sind spürbar. Nun müssen alle darauf hinarbeiten, die Globale Erwärmung vorerst zu stoppen. Auch Kirchen und Glaubende sind in der Pflicht. Mein Eindruck ist, dass die religiösen Gemeinschaften da durchaus noch etwas mehr geistgewirkte Dynamik brauchen könnten.
Es folgt nun der Auszug aus den Sozialen Grundsätzen: 

B. Globale Erwärmung und Klimawandel

Globale Erwärmung und Klimawandel schaffen bereits heute extreme Bedingungen, die das ganze Leben auf der Erde gefährden. Überindustrialisierung, weit verbreitete Abholzung sowie die übermäßige Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen sind nur einige der menschlichen Handlungen, die zur Erhöhung von Treibhausgasen wie Kohlendioxid, Methan und Stickoxid in der Erdatmosphäre beigetragen haben.

Ein drastischer Anstieg von Treibhausgasen in den letzten Jahrzehnten hat bereits zu einer stetigen Erhöhung des Meeresspiegels geführt, zu zunehmender Übersäuerung der Weltmeere, zu häufiger auftretender Trockenheit und zu Hungersnöten, sowie zu vermehrt auftretenden extremen Wetterereignissen. Klimaforschende warnen, dass der zeitliche Spielraum zur Abwendung der negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung und des Klimawandels schon bald endet. Ohne gemeinsames Vorgehen durch Einzelpersonen, Kirchen, Gemeinden, Aktionäre, Betriebe, Regierungen und internationale Organisationen werden die negativen Auswirkungen irreversibel werden. 


(Anmerkung: Die vorläufige deutschsprachige Übersetzung der Sozialen Grundsätze hilft zwar beim Verstehen des englischen Originals, hat aber diverse sprachliche und orthografische Mängel. Diese versuche ich im von mir wiedergegebenen Text zu korrigieren. Es handelt sich also nicht um eine von den deutschsprachigen Zentralkonferenzen autorisierte Version.

Die Sozialen Grundsätze sind nicht kirchenrechtlich verbindlich, sondern als Anleitung zu einer im Glauben an Christus begründeten Lebensführung zu verstehen. Ihre Geschichte begann vor mehr als 110 Jahren mit dem ersten Sozialen Bekenntnis, das durch die Bischöfliche Methodistenkirche formuliert wurde.)

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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