Ein Zitat
"Einmalig im Kanton Thurgau ist die Kette grossflächig erhalten gebliebener Feuchtgebiete... An verschiedenen Stellen konnten Hangriede überdauern. Die Waldränder sind verwinkelt, auf dem Talboden mäandriert ein unverbauter Bach." Amt für RaumentwicklungFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Psalm 135,3
"Lobt den Herrn! Denn der Herr ist gut. Preist seinen Namen! Denn er ist schön."
Eine Anregung
Das Amt für Raumplanung weist das Trockental Littenheid als "Gebiet mit Vorrang" aus. Zur Psychiatrischen Klinik Clienia Littenheid führt der Fussweg entweder von Osten am auch schon einmal trocken fallende Ägelsee, oder dann von Westen am Mooswanger Weiher vorbei. Oder man kommt gleich von Wil her über den Hummelberg oder von Sirnach über den Areenebärg.
Dort, auf dem südwestlichen Ausläufer des Areenebärgs (nicht der bekannte Arenenberg auf dem Seerücken bei Salenstein), über dem Klinikareal Littenheid, findet sich auf der Chirchhalde einer der schönsten Friedhöfe der Schweiz. Von einer Mauer umgeben passt sich der Bestattungsplatz dem Gelände an. Angelsächsischen Friedhöfen nachempfunden stehen Grabsteine unterschiedlichen Alters unregelmässig verteilt auf dem baumbestandenen Wiesenareal. Es sind Urnengräber von mehrheitlich mit der Klinik Littenheid verbundenen Menschen. Ein Joh. Evangelist Blum ist hier beigesetzt. Er lebte von 1837-1929. Auf seinem Grabstein steht der doch traurige Satz: "Sein Leben war Arbeit". Da finden sich Grabsteine einer Diakonisse, einer Wäschereileiterin und viele Grabsteine, die von der Familie Schwyn zeugen, welche über mehrere Generationen die Klinik massgeblich bestimmt haben.
Vögel singen in den Bäumen. Weit über uns Kreisen Bussarde und Milane. Eine Herleitung des Namens "Arenenberg" verweist auf "aro" für Adler: Adlerberg. Dort also versuche ich die verwitterten Grabinschriften zu lesen und bewundere die faszinierenden Muster der Flechten auf den alten Stelen. Die wohl letzte Beisetzung auf dem Friedhof ist noch kein Jahr her. Hanna Schwyn-Müller ruht nun an der Seite ihres schon 2011 verstorbenen Ehemanns Hans. Ihre Enkelkinder haben auf eine Schiefertafel geschrieben: "Liebe Mola / Wir werden nie vergessen, was du alles für uns getan hast. / Wir vermissen dich und lieben dich sehr. / Viele liebe Küssli und Bussis."
Schon einmal habe ich von Littenheid geschrieben. Von Johann Jakob und Marie Uehlinger-Schwyn, welche 1897 das "Asyls Littenheid" kauften und dort "...auf der Basis des christlichen-methodistischen Glaubens...", wie Marianne Schwyn-Weber in der Geschichte von Littenheid schrieb, Gutes getan haben: Es gibt methodistische Spuren auf einem der schönsten Friedhöfe der Schweiz.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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