Ein Zitat
"Das Ziel ist, den Herbergsgästen behilflich zu sein, in einem geschützten Umfeld zur Ruhe zu kommen und zur Selbständigkeit zurückzufinden." Werner Kobel, Ehrenpräsident des Vereins Hospiz zur HeimatFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Hebräer 13,16
"Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen. Denn das sind die Opfer, die Gott gefallen."
Ein Anregung
Wer vom Hotel Einstein herkommend durch die Gallusstrasse dem Stiftsbezirk entgegenstrebt, kann leicht den Durchgang übersehen, der links in einen Hinterhof führt. Dort, etwas versteckt, liegt die Pforte der Herberge zur Heimat. Über dem Eingang weist die mit "Herberge" beschriftete historische Lampe den Weg. Nicht mehr alles an ihr ist Original, wie der gerade anwesende Leiter Donat Wick erklärt. Wen wunderts, ist dieses Sozialwerk mit Wurzeln in der Evangelischen Gesellschaft schon seit dem Jahr 1888 Teil der wohltätigen Arbeit in der Stadt.
Heute wird in vier Häusern an mehreren Standorten Menschen temporäre Aufenthalte angeboten. Zu dieser Beherbergung kommen die Begleitung und Betreuung der Kundschaft hinzu. Ergänzt wird das Angebot durch das Zweisternehotel Vadian. Der Gewinn aus dem Hotelbetrieb fliesst in die Herberge zur Heimat.
Gegründet wurde das Werk einst als alkoholfrei geführte Unterkunft für reisende Handwerksburschen. Marianne Schwyn-Weber schreibt darüber im Buch "Littenheid - von der Geschichte gestreift": "Für sechzig Rappen gibt es einen halben Liter Suppe, Gemüse und Brot, sowie nachts ein Bett und morgens drei Deziliter Kaffee mit Brot." Von 1893-1897 leiteten Johann Jakob Uehlinger-Schwyn, Schuhmachersohn von Neunkirch SH und Krankenwärter in verschiedenen Spitälern und Irrenanstalten sowie seine Frau Marie Uehlinger-Schwyn aus Beringen SH und seit ihrer Jugend ebenfalls Krankenpflegerin an Spitälern in Genf und Zürich die Herberge. Das ist aus methodistischer Sicht bedeutsam. Marianne Schwyn-Weber schreibt über das Paar: "Durch die Arbeit haben sie sich kennengelernt. Sie sind für einander geschaffen, auf der Basis des christlichen-methodistischen Glaubens Gutes zu tun."
1897 wird das Ehepaar Uehlinger-Schwyn dann das 1880 gegründete Asyl in Littenheid kaufen, ein Ort für psychisch kranke Menschen. Daraus entstand im Lauf der Jahre die heutige Privatklinik für Psychiatrie und Psychotherapie "Clienia Littenheid". Doch dazu mehr in einem späteren Blogbeitrag.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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