Donnerstag, 23. März 2023

Wasser der Tiefe

Ein Zitat

Ein Teil der Steinach verschwindet bei der Talstation der Mühleggbahn im Untergrund von St. Gallen.
Foto © Jörg Niederer
"Dennoch haben auch weiterhin rund zwei Milliarden Menschen weltweit keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Eine unfassbare Zahl. Etwa 771 Millionen Menschen haben noch nicht einmal eine Grundversorgung mit Trinkwasser." unicef zum Weltwassertag 2023

Ein Bibelvers - 1. Mose 7.11

"Es war in Noahs 600. Lebensjahr, am 17. Tag des zweiten Monats. An diesem Tag brachen alle Quellen des Urmeers auf, und die Schleusen des Himmels öffneten sich."

Eine Anregung

Das Foto entstand gestern am "Weltwassertag". Zu sehen ist, wie Wassers der Steinach gleich nördlich der Talstation der Mühleggbahn mit hoher Geschwindigkeit im Untergrund von St. Gallen verschwindet. Durch eine Röhre (oberirdisch sieht es ein wenig wie ein Ziehbrunnen aus) kann man dem Rauschen des Wasser lauschen und beobachten, wie die Steinach mit Drall in die Tiefe stürzt. Erst wieder beim Stadion Espenmoos wird aus dem Untergrundfluss ein Oberflächenwasser. Die goldige Farbe des Wassers ist die Folge der speziellen Belichtung der Kamera und vielleicht auch ein bisschen dem Sonnenlicht zu verdanken.

Goldiges Wasser, das einfach verschwindet. Wasser ist kostbar, besonders sauberes Trinkwasser. Millionen von Menschen steht es nicht in ausreichender Menge zur Verfügung. Auch bei uns hat der Streit um das kostbare Nass schon begonnen. Dabei gibt es unglaubliche Mengen von Wasser auf der Erde und unter der Erde. 

Der Planet auf dem wir leben, ist nicht nur oberflächlich blau. Auch im Erdmantel haben Forschende in Kristall gebundenes Wasser gefunden und sind zum Schluss gekommen, dass in 660 Kilometer Tiefe mindestens die sechsfache Menge an Wasser eingelagert sein muss wie sich an der Erdoberfläche befindet. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vermuten aber auch im festen Erdkern noch weiteres Wasser. 

Da sitzen wir also auf unglaublichen Mengen von Wasser, und kommen nicht ran. Es bleibt folglich wichtig, Sorge zu tragen zum für uns erreichbaren Trinkwasser. Denn Wasser ist Lebensraum, ist Leben in und um uns. Kein Wunder also, dass Jesus seine Sein und seine Botschaft mit lebendigem Wasser vergleich, das den Durst nach Hoffnung und Leben nachhaltig stillt. In Johannes 4,14 sagt er: "Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, wird nie wieder Durst haben. Denn das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm zu einer Quelle werden: Ihr Wasser fließt und fließt – bis ins ewige Leben." 

Wasser ist kostbarer als Gold! Denn mit Gold kann man verdursten. Mit Trinkwasser aber ist Leben weiterhin möglich.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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