Ein Zitat
"Manchmal leide ich daran, dass Kirche zu einer Routine wird... Man kommt. Es ist gut. Man geht... In dem Milieu, in dem wir uns hier bewegen, ist das anders. Hier gibt es diese Routine nicht. Sehr viele dieser Leute gehen sonst nicht in die Kirche... Kirche wird anders bedeutungsvoll bei Menschen, die nicht in die Kirche gehen." Stefan Moll über Erfahrungen in seinen beiden KirchenFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Jeremia 4,3
"So spricht der Herr zu den Männern von Juda und zu Jerusalem: 'Pflügt einen neuen Acker ganz um und sät nicht unter die Dornen!'"
Eine Anregung
In einem 20-minütigen Videobeitrag begegnet man zwei speziellen Gemeinden, die gemeinsam haben, dass sie sich den Pfarrer Stefan Moll teilen: Die interkulturelle Methodistenkirche in Baden und die Schlagerfamilie. Im selben Videobeitrag erklärt Stefan Moll anhand der Erfahrungen aus der aktuellen Wintersaison, worauf es in Zukunft bei der Kirche ankommen wird. Sein "Gleichnis" finde ich sehr treffend.
Hier die Worte von Stefan Moll: "Die Kirchen sind wie ein Skilift. Der Winter dieses Jahr war für die Skigebiete schwierig. Es gab einfach keinen Schnee. Es zeichnet sich ab, dass gut die Hälfte der Skigebiete schliessen müssen. Denn die Schneefallgrenze steigt. Das ist unausweichlich. Die können machen, was sie wollen. Jetzt versuchen sie mit Kunstschnee, Marketing, familienfreundlichen Angeboten, Rabatten, also mit allen Mitteln, ihre Skianlagen zu erhalten.
Das ist vergleichbar mit der Situation der Kirche. Wir geben uns sehr viel Mühe, sie zu erhalten. Doch die 'Schneefallgrenze' steigt und steigt.
Wie bei den Skiliften werden auch viele Kirchgemeinden schliessen müssen. Der Skilift wird nicht bleiben. Aber der Berg. In den Bergen kann man nicht nur Skifahren: Man kann auch Wandern, Stauseen bauen... was weiss ich. Wir wissen nicht, was in den Skigebieten geschieht, die schliessen müssen – wie in Zukunft dort die Berge den Menschen dienen, wie sie uns gut tun werden. Mit den Kirchen ist es ähnlich. Für mich ist das Evangelium der Berg. Was bleibt, ist das Ja Gottes zu den Menschen. Was bleibt ist Christus unter uns. Das ist unverrückbar. Ob der Skilift noch fahren wird? Ob es Kirchgemeinden im klassischen Sinn an allen Orten geben wird? Da bin ich mir nicht so sicher. Dieser Abschied von Altvertrautem schmerzt. Doch da gibt es auch viele 'Wiesen', auf denen Neues blühen kann."
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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