Montag, 30. Mai 2022

Kurt Marti und die Rapper

Ein Zitat

Die evangelische Kirche und der Friedhof in Erlen
Foto © Jörg Niederer
"mir hei e kei angscht / will me / für angscht chönne z'ha / kei angscht / vor dr angscht / dörfti ha / mir hei e kei angscht" Kurt Marti im Mundartband "Rosa Loui"

Ein Bibelvers - Philipper 1,21

"Denn für mich ist Christus das Leben. Und deshalb ist sogar das Sterben für mich ein Gewinn."

Ein Anregung

Kurt Marti stand am Sontag vor einer Wochen in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen im Zentrum einer Lesung mit Musik. Wie die Mundartdichtung des Pfarrers und Schriftstellers die Kultur geprägt hat und immer noch prägt, zeigen vertonte Gedichte. 

Der Rapper Baze nimmt in seiner Hommage an Kurt Marti mit "Dimanche brut" den Sonntag aufs Korn: "am sonntig setze mer zäme ond schwiege üs a..." 

Steff la Cheffe variiert den Text "kei angscht" aus dem Mundartband "Rosa Loui" von Kurt Marti.

Das Popduo Lo & Leduc ihrerseits beschäftigen sich anhand eines Marti-Textes im Lied "Argumänt" mit der Verdrängung des Todes. In der Regionalzeitung "Hope" sagt Luc (alias Leduc) dazu: "Kurt Marti nutzte seinen Resonanzraum immer wieder für kritische, politische und polarisierende Themen. Sowohl der Inhalt als auch die Form seiner Lyrik ist somit für uns inspirierend. Das Gedicht, welches wir vertonten, war uns sofort ins Auge gesprungen." und Lorenz (alias Lo) ergänzt: "Unserer Gesellschaft täte es gut, wenn wir den Tod wieder mehr in die Mitte holen würden, anstatt ihn zu verdrängen. Leider wird dieser Zustand auch durch ganz banale bürokratische Absurditäten gestützt, indem man beim Tod eines Familienangehörigen in gewissen Fällen nur einen bis maximal drei freie Tage bekommt und einem so für Trauer und Abschied keine Zeit bleibt."

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen