Mittwoch, 11. Mai 2022

Die schöne, neue klimafreundliche Welt von 2050

Ein Zitat

Der Igl-Rutsch oberhalb von Brinzauls im Jahr 2011
Foto © Jörg Niederer
"Wenn wir die Natur weiter in gleichem Mass übernutzen, ist der Klimawandel nicht zu stoppen." Aus einem Blog von Dr. Daniela Pauli & Dr. Sascha Ismail

Ein Bibelvers - Offenbarung 22,1

"Der Engel zeigte mir einen Fluss mit dem Wasser des Lebens. Der Fluss war klar wie Kristall und entsprang dem Thron Gottes und des Lammes."

Ein Anregung

Vor 11 Jahren bin ich am Igl-Rutsch ob Brienz/Brinzauls GR vorbeigewandert. Es verging dabei keine Minute, ohne dass irgend ein Stein vom Berg herunterkullerte. Daran hat sich bis heute nichts geändert. An diesem Ort ist der Berg permanent in Bewegung. Um das Dorf Brinzauls zu retten, werden nun Stollen gebohrt, in die das unterirdische Hangwasser gesammelt und abgeführt werden soll. Denn man vermutet, dass das Wasser der Schmierstoff im Bergrutsch ist.

Der Igl-Rutsch ist ein Beispiel dafür, was in höheren Lagen geschehen wird, wen der Permafrost aufgrund des Klimawandels wegschmilzt. Dann werden noch mehr Dörfer und Städte von Bergstürzen und Hangrutschen bedroht.

Aber muss es soweit kommen? Der Verein Klimaschutz Schweiz hat sich gründlich damit befasst und sich vorgestellt, wie die Schweiz im Jahr 2050 ohne weitere Klimaerwärmung aussehen würde. Die Klimawende dazu ist möglich und nötig, basiert sie doch auf wissenschaftlichen Modellrechnungen und Prognosen, wie die interessante Webseite dazu verdeutlicht. Die Lebensqualität würde dabei sogar noch steigen.

Auf der Webseite kommen auch Klimapionierinnen und Klimapioniere zu Wort und werden ins Bild gesetzt. Wie sähe 2050 die Energiegewinnung aus, wie die Landwirtschaft, die Mobilität, das Reisen und Wohnen? Vieles dieser "Utopie" ist schon heute ansatzweise da. Ob dann aber wirklich die Langsamferienreise so beliebt sein wird, wie auf der Webseite behauptet, wage ich zu bezweifeln. Wie auch immer: Ich könnte mir das Leben in dieser schöneren, neuen Welt vorstellen.

Übrigens: Am 20. Mai 2022 ab 19.00 Uhr findet eine Podiumsdiskussion statt in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen (Kapellenstrasse 6). Daran beteiligen sich Dominic Roser, Sozialethiker und Ökonom an der Universität Freiburg, der römisch-katholische Bischof Markus Büchel und die Klimaaktivistin und Stadtparlamentarierin Miriam Rizvi. Unter der Leitung von Alt-Nationalrätin Pia Hollenstein diskutieren sie über das Thema: "Klimagerechtigkeit: Einsicht oder Zwang". Durchgeführt wird der Anlass von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Kantone Appenzell und St. Gallen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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