Dienstag, 24. Mai 2022

Alle Jahre wieder Kunst am Pferd

Ein Zitat

Das Pippi-Langstrumpf-Pferd auf dem Kornhausplatz St. Gallen
Foto © Jörg Niederer
"2 x 3 macht 4 / Widdewiddewitt / und Drei macht Neune! / Ich mach' mir die Welt / Widdewidde wie sie mir gefällt." Refrain aus dem Pippi-Langstrumpf-Lied

Ein Bibelvers - Ezechiel 11,22

"Danach breiteten die Kerubim ihre Flügel aus. Die Räder waren neben ihnen und der Gott Israels in seiner Herrlichkeit war genau über ihnen."

Ein Anregung

In diesen Tagen stehen wieder 11 Kunstpferde in der Stadt St. Gallen herum. Es ist Werbung für den CSIO, das offizielle Springreiten der Schweiz, das in der Wiboradastadt ausgetragen wird.

In St. Gallen gehören diese Kunsttiere zum Stadtbild. Als ich sie zum ersten Mal gesehen habe, wunderte ich mich sehr über das Steckenpferd, den Pegasus, das Rösslein Hü, den Kentaur, oder auch das Pferd Blondi, das im Wassergraben feststeckt.

Ich kann nicht sagen, dass ich bewusst schon alle Pferdefiguren entdeckt hätte. In diesem Jahr etwa ist mir das Pferd "Pippi Langstrumpf" zum ersten Mal aufgefallen. Während auf älteren Bilder die Zöpfe des Tieres noch der Schwerkraft folgten, stehen sie aktuell rechtwinklig vom Pferdehaupt ab.

Geschaffen wurden die Kunstpferde 2007 von den regional verankerten Künstlern Marco Molinari und Thomas Urben-Cecchinato. Unter Zeitdruck, wie man in alten Pressebildern lesen kann.

Apropos Pippi Langstrumpf. Das von Astrid Lindgren geschaffene Kind mit Superkraft, Pferd und Äffchen steht für eine fröhliche, anarchische Fantasiewelt. Sein Motto "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt" ist heute der frühkindlichen Welt entwachsen. Gestandene Frauen und Männer leben in ihrer Bubble, ihrer Blase, und gefallen sich in einer Traumwelt, an die sie selbst glauben, ja glauben wollen.

Da frage ich mich: Wie viel Fantasie findet sich in meiner Welt? Und wie viel von dieser meiner Welt erkenne ich als Fantasie?

Die Kunstpferde jedenfalls sind einige Tage reale, fantasievolle Wirklichkeit im Strassenbild von St.Gallen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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