Ein Zitat
"Mit Adleraugen sehen wir die Fehler anderer, mit Maulwurfsaugen unsere eigenen." Franz von Sales (1567-1622)Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Matthäus 13,16-17
Jesus: "Aber ihr seid glückselig: Denn eure Augen sehen und eure Ohren hören. Amen, das sage ich euch: Viele Propheten und Gerechte wollten sehen, was ihr seht – aber sie sahen es nicht. Und sie wollten hören, was ihr hört – aber sie hörten es nicht."
Eine Anregung
Aus sicherer Deckung schaut das Kalb neugierig aus seinem Stall zu uns herüber. Neugierig und vorsichtig zugleich. Die da draussen könnten ja gefährlich sein. Aber sie sind auch interessant. Nicht zu weit vorwagen, aber doch sehen, was geschieht! Wir alle lieben es, zu sehen, zu beobachten. Wir wollen dabei sein, aber bitte gefahrlos. Die Lust aufs Schauen hat einen Namen: Schaulust. Bei Kälbern ist das auch ganz in Ordnung.
Gott, ich schaue zu. Beim Fernsehen, im Alltag. Ich liebe es, aus dem Fenster zu blicken. Was ich sehe, ist schön, ist hässlich. Beim Schauen kommen mir Tränen, dann wieder muss ich lachen. Gesehenes lässt mich resignieren, oder treibt mich an, etwas zu tun. Es gibt Momente, da möchte ich die Augen verschliessen, nichts mehr sehen, nichts mehr wissen. Gott, ich kann sehen, das ist schön. Doch dann muss ich sehen, und das ist ein Last. Lenke mein Sehen zum Erkennen, zum Vertrauen, zum Handeln. Amen
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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