Ein Zitat
"Fürchte Dich nicht vor einem großen Schritt, wenn dieser nötig sein sollte. Eine Schlucht kannst Du auch nicht mit zwei kleinen Schritten überwinden." David Lloyd George (1863-1945)Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Psalm 23,1+4
"Der Herr ist mein Hirte... Und muss ich durch ein finsteres Tal, fürchte ich kein Unglück. Denn du bist an meiner Seite! Dein Stock und dein Stab schützen und trösten mich."
Eine Anregung
Die Rheinschlucht ist eine der bedeutenden Sehenswürdigkeiten der Schweiz. Nachdem vor 9500 Jahren der gewaltigen Flimser Bergsturz den Vorderrhein aufstaute und den 25 Kilometer langen Ilanzer See bildete, grub sich der Rhein nach und nach einen Abfluss durch die Schuttmassen hindurch. Den See gibt es so nicht mehr, er ist abgeflossen. Heute ist es die Schlucht, welche die Menschen in ihren Bann schlägt. Dabei geht es nicht überall und zu jeder Zeit durch ein weites Kiesbett hindurch. Da gibt es auch dunkle Engstellen, die nur mühsam überwunden werden können. Immer einmal führt der Alpenfluss bedrohliches Hochwasser. Doch dann zeigt er sich wieder von seiner malerischen Seite.
In meinem Leben ist es nicht anders. Dunkle und helle Zeiten wechseln sich ab. Da folgen Abschnitte voller Sonnenschein, und dann wieder düstere und beschwerliche Lebensstrecken. Zeiten möchte ich festhalten, konservieren in bleibenden Erinnerungen, anderes dagegen möglichst schnell wieder vergessen.
Für diesen Tag wünsche ich uns allen helle, lichte Wegstrecken, in denen wir getragen sind vom Vertrauen in Gottes Güte. Zugleich weiss ich, dass es für viele genau dies nicht geben. Das ist nicht nur in den Kriegsgebieten der Welt so. Auch hier, unweit der Rheinschlucht, gehen einige von uns durch finstere Täler. Mögen sie dabei Gottes Gegenwart besonders nah und wirklich erfahren.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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