Sonntag, 22. Oktober 2023

Frieden, nicht Leid!

Ein Zitat

Die Synagoge von Endingen.
Foto © Jörg Niederer
"Wenn das Leben des Einzelnen heilig ist, ist es auch das Leben der Nation. Wenn der vereinzelte Mord mit Recht vom Weltgewissen verdammt wird, um wieviel mehr müsste von ihm die macht- und verhängnisvolle Organisation des Totschlages, die der Krieg darstellt, verdammt sein." Henri Dunant (1828-1910)

Ein Bibelvers - Jeremia 29,11+12

"Denn ich weiss, was ich mit euch vorhabe. – Ausspruch des Herrn – Ich habe Pläne des Friedens und nicht des Unheils. Ich will euch Zukunft und Hoffnung schenken. Ihr werdet zu mir rufen. Ihr werdet kommen und zu mir beten, und ich werde euch erhören."

Eine Anregung

Die Synagoge von Endingen ist das einzige Gotteshaus im kleinen Aargauer Ort. Die Christinnen und Christen die hier leben, besuchen seit Jahrhunderten die Gottesdienste in den Kirchen der Nachbarsdörfern. Denn Endingen und Lengnau waren über viele Jahre die einzigen Orte, an denen in der Schweiz jüdische Familien leben durften. So wird es heute in Endingen wohl keine Gottesdienste geben, feiern Jüdinnen und Juden doch an Samstagen in ihren Versammlungshäusern.

Doch in diesen Tagen ist es den jüdischen Gemeinden wohl nicht ums Feiern zumute. Jüdinnen und Juden sind der ganzen Welt und besonders in Israel bis aufs Blut herausgefordert. Aber nicht nur sie, auch die Menschen im Gaza, der Westbank und darüber hinaus im ganzen Nahen Osten stehen in der Gefahr, in einer Spirale von Gewalt und Gegengewalt unterzugehen. Über 1500 Kinder sind im Gaza in den letzten zwei Wochen ums Leben gekommen. In Israel selbst sind die Todesopfer des Kriegs auf eine Höhe geschnellt, wie schon lange nicht mehr. 

Gut, wenn wir Christen an diesem Tag in unseren Gottesdiensten für die Menschen dort beten: 

Gott, bewahre deine Kinder davor, den Hass zu vermehren und die Gewalt als Lösung der Probleme anzusehen! Lass nicht zu, dass immer noch mehr Leid gesät wird, so dass auf Jahre die Hoffnung auf Frieden erstickt wird! Das bitten wir dich auch für die Menschen, die an den Orten der gut 20 anderen Kriegsschauplätzen dieser Erde zu überleben versuchen. Denn du liebst den Frieden, und nicht den Untergang, du bist Leben und Licht. Du streckst uns immer wieder die Hand zur Versöhnung entgegen. Lass es uns dir gleichtun und nicht aufhören damit. Amen

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen 

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