Ein Zitat
"Misstrauen ist eine schlechte Rüstung, die mehr hindern kann, als schirmen." George Gordon Noel Byron, auch Lord Byron genannt, (1788-1824)Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Thessalonicher 5,8
"Aber wir gehören zum Tag. Deshalb wollen wir nüchtern sein – gewappnet mit Glaube und Liebe als Brustpanzer und der Hoffnung auf Rettung als Helm."
Eine Anregung
Die Rotflügelige Ödlandschrecke sahen wir auf dem Weg von Leukerbad nach Albinen. Die Blauflügelige Ödlandschrecke sieht ihr sehr ähnlich, mit Ausnahme der Flügelfarbe, die man aber nur sieht, wenn das Tier sich halb springend, halb fliegend aus dem Staub macht. Im Naturschutzgebiet Neuhus bei Glattfelden kommt das "Tier des Jahres 2023" noch zahlreich vor. Nun im Sommer kann man sie auch bei der Paarung beobachten. Was mir bei aller Mühe nicht gelungen ist: Ein Tier im Flug zu fotografieren. Da muss ich wohl noch etwas üben.
Die Ödlandschrecken gehören zu den wirbellosen Tieren. Ihre Körperstabilität erhalten sie durch ein Exoskelett oder Außenskelett. Das ist ein Panzer aus einem Mehrfachzucker namens Chitin. Dieser Chitinpanzer wächst nach dem Aushärten nicht mehr weiter. Darum müssen wirbellose Insekten buchstäblich aus der Haut oder dem Panzer fahren, wenn sie darin wachstumsbedingt nicht mehr Platz finden. Der neue Chitinpanzer härtet nach dieser Häutung an Luft und Sonne aus. Der Übergang von der Häutung bis zur Aushärtung des neuen Panzers ist die gefährlichste Zeit für das Insekt.
Die Rotflügeligen Ödlandschrecken sind also "von aussen getragen". Ein schönes Bild, das im übertragenen Sinn auch auf Menschen anwendbar ist. Denn auch wir tragen uns letztlich nicht allein. Auch Menschen brauchen Halt von aussen; Halt durch andere Menschen; Halt, der uns durch die Liebe Gottes geschenkt ist. Paulus vergleicht denn auch die christlichen Tugenden mit einer Rüstung, einem Schutzpanzer. Dabei fallen Worte wie "Wahrheit", "Gerechtigkeit", "Bereitschaft", "Glaube", "Heil" und "Gottes Wort" (Epheser 6,11-17).
Mag sein, das uns die meisten Zeit unser Rückgrat aufrecht hält. Aber es gibt Momente, da werden wir uns auch bewusst, wie sehr wir auf Hilfe von aussen angewiesen sind.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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