Donnerstag, 20. April 2023

Konzernverantwortung bleibt ein Thema

Ein Zitat

Die Fahnen zur Konzernverantwortung hängen wieder an Gebäuden in der Schweiz und erinnern Bundesrat und Parlament an ein gegebenes Versprechen.
Foto © Jörg Niederer
"Unser Respekt vor der allen Menschen innewohnenden Würde lässt uns einstehen für die Anerkennung, den Schutz und die Umsetzung der Prinzipien der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, so dass Gemeinschaften und Einzelpersonen ihre universalen, unteilbaren und unveräußerlichen Rechte in Anspruch nehmen können." Aus dem Sozialen Grundsätzen der Evangelisch-methodistischen Kirche

Ein Bibelvers - 1. Mose 9,6

"Wer das Blut eines Menschen vergiesst, dessen Blut soll durch Menschen vergossen werden. Denn Gott hat den Menschen als sein Ebenbild gemacht."

Eine Anregung

Sie hängen wieder, die Fahnen zur Konzernverantwortungsinitiative, auch am Gebäude der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen. Die Initiative wurde damals von der Kirche offiziell unterstützt. Sie erhielt 2020 eine Mehrheit der Stimmen, ging aber am fehlenden Ständemehr verloren. Im Vorfeld der Abstimmung versprach Bundesrätin Karin Keller Sutter, sie werde sich für ein "international abgestimmtes" Konzernverantwortungsgesetz und für "gleich lange Spiesse" für Konzerne in der Schweiz und in Europa einzusetzen. In der Zwischenzeit ist die EU in dieser Sache weiter als die Schweiz.

Daher wurde in der Schweiz eine Petition an Bundesrat und Parlament eingereicht. Innerhalb von nur 100 Tagen kamen 217'509 Unterschriften zusammen.

Nach wie vor besteht Handlungsbedarf. Gerade wieder wurde publik, dass durch ein Beauty-Produkt von Nestlé der brasilianische Agrarkonzern Marfrig unterstützt wird, der für Brandrodungen im Amazonas und Völkerrechtsverletzungen an den Indigenen verantwortlich ist. Aber auch die UBS ist verwickelt in illegale Abholzungen im Amazonas.

Es sind immer auch wieder Partnerorganisationen und Teile der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche, die von solchen Machenschaften grosser Konzerne aus der Schweiz mitbetroffen sind. Das ist auch ein Grund, warum das Anliegen nach wie vor unterstützt wird. Entscheidend aber bleibt der Einsatz für die Würde des Menschen. So heisst es in den Sozialen Grundsätzen der Evangelisch-methodistischen Kirche: "Handel und Investitionen sollten auf Regeln basieren, die die Menschenwürde, eine saubere Umwelt und unser gemeinsames Menschsein achten." (IV. Die wirtschaftliche Gemeinschaft / K) Handel und Investitionen)

Mehr aktuelle Informationen gibt es auf der Seite der Koalition für Konzernverantwortung.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen