Ein Zitat
"Krieg wird von langer Hand vorbereitet und ermöglicht und wird in einer mehr oder weniger klaren Befehlskette willentlich organisiert und ausgelöst, und steigert sich dann zwangsläufig ins Unermessliche. Diese Steigerung ins Extreme liegt in der Natur jeden Kriegs." Hansueli Gerber am Vortrag über "Streit um Krisen und Krieg"Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Matthäus 5,5
"Glückselig sind die, die von Herzen freundlich sind. Denn sie werden die Erde als Erbe erhalten."
Eine Anregung
Am vergangenen Freitagabend referierte der mennonitische Pfarrer Hansueli Gerber anlässlich der Auftaktveranstaltung der Arbeitsgruppe "Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung" zum Thema: "Streit um Krisen und Krieg". Dabei erfuhren die rund 25 Anwesenden, das Kriege und Krisen nicht dasselbe sind. Krisen sind unumgänglich, Kriege dagegen keine Naturkatastrophen, sondern willentlich von Menschen herbeigeführte Akte der Gewalt und Zerstörung. Krisen können durchaus gewaltlos überwunden werden. Die weitaus grösser Zahl an Diktaturen der jüngeren Geschichte wurden weitgehend gewaltlos überwunden. Dabei spielen pazifistische Handlungsweisen eine endscheidende Rolle. Pazifismus sei nicht passiv zu verstehen. Entsprechende gewaltlose Interventionen verlange ein hohes Mass an Entschlossenheit und Mut. Leider werde von den wenigsten Staaten der gewaltfreie Widerstand im gleichen Mass gefördert, wie das beim militärische Widerstand der Fall ist.
Auf die Frage, ob denn schon Kriege durch gewaltlosen Widerstand beendet oder wenigstens teilweise verhindert werden konnten, erklärte Hansueli Gerber, dass es Beispiele gäbe, gerade auch aus der Ukraine, die aufzeigen, dass gewalttätiges Vorgehen der Aggressoren in konkreten Situationen durch gewaltlosen Widerstand oder zivilen Ungehorsam eingeschränkt oder verhindert werden konnte. Aber allein die Gewaltlosigkeit habe noch keinen Krieg beendet.
Das Referat kann auf Youtube angehört und angeschaut werden. Dabei hilft ein detailliertes Inhaltverzeichnis, schnell einzelne Themenbereiche im Referat und Video anzuspringen.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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