Ein Zitat
"Die Titel sind nur Zierden für Alberne; große Männer brauchen nur ihre Namen." Friedrich II. (1712-1786), preußischer KönigFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Timotheus 3,1b
"Wer Gemeindeleiter werden will, der strebt nach einer großen und schönen Aufgabe."
Ein Anregung
Vor Anlässen der Evangelischen Allianz und der Ökumene sind es wiederkehrende Diskussionen; die Frage nach kirchlichen Gewändern und den Titeln der geistlichen Frauen und Männern.
Die Kleidung unterscheidet sich dabei markant und reicht von Alltagsjeans über Businessanzug zu Talar, Soutane, Chorhemd und Stola. Bei den Titeln gibt es auch eine beachtliche Vielfalt. Prediger und Predigerin, Prädikant und Prädikantin, Pastorin und Pastor, Pfarrerin und Pfarrer, Priester und Priesterin (Ja, letztere gibt es, wenn auch nicht in der Römisch-katholischen Kirche), Gemeindeleiterin und Gemeindeleiter, Diakonin und Diakon, usw.
In Freikirchen grenzt man sich vom Titel "Pfarrer" ab, indem man sich des englischen Begriffs "Pastor" bedient. In einer kleinen Runde meinte dann auch ein Kollege spasseshalber: "Dass sich die Geistlichen der Methodistenkirche 'Pfarrer' nennen, kommt in unseren Freikirchenkreisen gar nicht gut an." Ich dagegen bin immer wieder irritiert, dass manche Freikirchler die Amtsbezeichnung "Pastor" auch bei uns in der Schweiz englisch, also als "Pääster" aussprechen.
Letztlich sind diese Titel ja gar nicht mehr so wichtig. Und doch kann man ganz schön ins Fettnäpfchen treten, wenn man einer Person die falsche geistliche Berufs- oder Ehrbezeichnung gibt.
Mir gefällt die formlose Art, den Dienst als Pfarrperson zu tun, wie das bei den Methodistinnen und Methodisten in der Schweiz oft geschieht. Nur ab und zu denke ich, dass zu einer guten Öffentlichkeitsarbeit auch gehört, dass man einer Pfarrperson ihr Pfarrpersonensein von weitem schon ansieht. Oder wie siehst du das?
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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