Ein Zitat
"Wir schonen Rohstoffe, vor allem Wasser, und verwenden keine fossilen Brennstoffe. Wir verzichten auf jegliche Gifte. So bieten unsere Produkte mehr Sicherheit, Geschmack und Nährstoffe." Christan Gerig und Markus Hilber von der Pinkfarm by Lokal365 AGFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 2. Korinther 9,8
"Gott aber hat die Macht, euch jede Gabe im Überfluss zu schenken. So habt ihr in jeder Hinsicht und zu jeder Zeit alles, was ihr zum Leben braucht. Und ihr habt immer noch mehr als genug, anderen reichlich Gutes zu tun."
Ein Anregung
Die Indoor-Kräuterfarm, die ich gestern aus Anlass der SchöpfungsZeit zusammen mit weiteren Interessierten im Rahmen einer Exkursion der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) beider Appenzell und St. Gallen besuchte, befindet sich in einer Halle der Filtrox unterhalb des Sitterviadukts St. Gallen. Entstanden ist das Startup aus der Idee, wassersparend und giftstofffrei Basilikum für den nahem Markt zu produzieren. Zwar wuchsen die vertikal gezogenen Pflanzen vorzüglich und blieben verbunden mit ihren Wurzeln bis zwei Wochen frisch. Doch die grossen Schwankungen bei der Zahl der georderten Pflanzen, einmal waren es 1000, dann wieder 500 Portionen, waren zu herausfordernd für den kleinen Betrieb.
So hat man sich umorientiert und produziert heute, von der Aussaat bis zum fertig abgepackten Produkt, Pflanzenessenzen, ganz ohne Alkohol und Zusatzstoffe. Angeboten werden ganz frisch aromatisierende Wässerchen aus Shiso, Rosmarin, Melisse, Zitronengrass, Erdbeere, Blattsenf, Chili, Arnica Montana und Edelweiss.
Die Pinkfarm by Lokal365 AG zieht diese Pflanzen in drei Meter hohen, nebeneinander angeordneten Schienen. Wasser und Nährstoffe erreichen die Wurzeln durch die Schwerkraft in einem geschlossenen Kreislauf, und ohne Verluste, wie sie sonst in der konventionellen Landwirtschaft ein grosses Problem sind. Gerade 5% des Wasserbedarfs im Vergleich zum Anbau auf dem Feld werden benötigt. Schädlinge und Pilze werden durch Schleusen und die Lüftung von den Indoor-Pflanzen abgehalten, so dass keine Pestizide und Fungizide benötigt werden. Die Kräuter gedeihen ohne Erde unter pinkfarbigem Licht. Letzteres hilft den Pflanzen schneller zu wachsen. Darum sehen Fotos aus dem Gewächshaus wie rot eingefärbt aus. Erst durch die Nachbearbeitung am Computer erscheinen die Pflanzen natürlich (Beachte den kleinen unbearbeiteten Bereich im Foto oben!).
Nachteilig ist der hohe Energieanteil dieser Produktionsweise. Die Strommangellage, die in diesem Winter erwartet wird, kann bedrohlich sein für das Unternehmen. Einen halbtägigen Stromausfall verkraften die Pflanzen. Länger darf er aber nicht dauern. Ein Notstrom-Dieselgenerator, wie es sich der Bauer nebenan angeschafft hat, widerstrebt den beiden Unternehmern Christian Gerig und Martin Hilber. Zwar beziehen sie ihren Strom aus Wasserkraft, aber eben eingespeist ins übliche Stromnetz des Energieanbieters. Eine Solaranlage, um den Energiebedarf zu decken, benötigte den Platz von zwei Hallendächern der Filtrox. In der kurzen, verbleibenden Zeit ist das wohl nicht machbar.
Noch ist das Unternehmen nicht selbsttragend. Es braucht weitere innovative Ideen, um dieser angesichts des Klimawandels und schwindender Biodiversität vielversprechenden Anbauform zum Durchbruch zu verhelfen.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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