Samstag, 3. September 2022

Aus christlicher Verantwortung im Gespräch bleiben

Ein Zitat

Sarah Bach ist Teilnehmerin an der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe.
Foto © Sarah Bach
"Wenn wir alle zusammenkommen und miteinander arbeiten, können wir viel mehr erreichen, als wenn jede Kirche oder Gemeinschaft eigene kleine Projekte hat. Das finde ich super." Sarah Bach, Delegiert an die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe

Ein Bibelvers - 1. Petrus 1,22b

"Hört also nicht auf, einander aus reinem Herzen zu lieben."

Ein Anregung

Seit dem 31. August bis zum 8. September findet in Karlsruhe die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) statt. An diesem Grossanlass treffen sich 4000 Teilnehmende aus der ganzen Welt. Das Thema lautet: "Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt".

Aus der Evangelisch-methodistischen Kirche in der Schweiz ist Sarah Bach delegiert. In einem Beitrag für die Methodistenkirche in der Schweiz erwähnt sie, dass zum ersten Mal das Wort "Liebe" in Thema einer Vollversammlung erscheine. "Und das ist ja auch sehr methodistisch", so Sarah Bach.

Wichtige Themen der ersten Tage war der Klimawandel und die Verantwortung der Kirchen. Besonders Vertreterinnen und Vertreter der indigenen Völker haben beton, wie sie am unmittelbarsten betroffen sind von der Erderwärmung. Am Freitag fand in diesem Zusammenhang auch ein Klimastreik statt. Überhaupt ist das Interesse an jungen Menschen einerseits hoch, andererseits wird ihre Redezeit und Einflussmöglichkeit immer wieder stark eingegrenzt.

Besonders interessant war auch, dass trotz heftiger Worte an die Adresse der Russisch-Orthodoxen Kirchenvertreter durch den deutschen Bundeskanzler Frank-Walter Steinmeier, diese die Vollversammlung nicht verliessen. Wörtlich sagte Steinmeier in seiner Rede: "Auf einen schlimmen, ja geradezu glaubensfeindlichen, blasphemischen Irrweg führen zurzeit die Führer der Russisch-Orthodoxen Kirche ihre Gläubigen und ihre ganze Kirche. Sie rechtfertigen einen Angriffskrieg gegen die Ukraine – gegen ihre eigenen, gegen unsere eigenen Brüder und Schwestern im Glauben". Auch nach diesen klaren Worten geht das Gespräch mit der Russisch-Orthodoxen Kirche weiter, und ist gerade jetzt besonders wichtig. Der ÖRK will sich denn auch als einen Ort verstehen, an dem mit allen Beteiligten von Konflikten um Frieden gerungen wird. 

Täglich gibt es neue Videobeiträge, darunter Gottesdienste, Bibelarbeiten, Verhandlungen und Interviews. Es lohnt sich, ab und zu "vorbeizuschauen" oder auch einen Blick auf die vielen offiziellen Fotos zu werfen.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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