Mittwoch, 4. August 2021

Vom Mont Blanc und vom Stolz

Ein Zitat

Der Mont Blanc von Morges aus gesehen
Foto © Jörg Niederer
"Unter den Personen, welche das Wagestück glücklich unternahmen, war auch ein Frauenzimmer, Namens Paradis." Augsburgische Ordinari Postzeitung

Ein Bibelvers - Jeremia 9,22+23

"So spricht der Herr: Der Weise sei nicht stolz auf seine Weisheit. Der Starke sei nicht stolz auf seine Stärke und der Reiche nicht auf seinen Reichtum! Wer sich rühmen will, soll sich nur deswegen rühmen: dass er wirklich klug ist und mich kennt. Dass er weiß, dass ich der Herr bin, der auf Erden Güte, Recht und Gerechtigkeit schafft. Denn diese machen mir Freude. – So lautet der Ausspruch des Herrn."

Ein Anregung

Sieben Tage lang hat er sich geziert. Sieben Tage verbarg er sich vor unseren Blicken. Doch dann, am Dienstagmorgen, zeigte er sich in seiner ganzen Pracht: DER weisse Berg. Mont Blanc, Sehnsuchtsort vieler Menschen, der Höchste der Alpen, auf 4810 Meter hinauf geht es und er ist wunderschön. Kurios: Darüber, ob der Gipfel zu Frankreich, Italien oder zu beiden Ländern gehört, darüber wird bis heute gestritten. 

Zuerst oben war am 7. August 1786 der savoyardische Arzt Michel-Gabriel Paccard und der Gamsjäger und Kristallsucher Jacques Balmat. Erste Frau auf dem Mont Blanc war im Sommer 1808 Marie Paradis (1778-1839). Anders als die Männer, die sie begleitete, schützte sie die Augen durch einen "doppelten Flor" vor der Sonneneinstrahlung und der Schneeblindheit.

Eine weitere überraschende Erstbesteigung erfolgte am 24. Juli 1875 durch die Grindelwalder Hündin Tschingel (1865–1879), einem Ehrenmitglied beim britischen Alpine Club.

Was diese Menschen und der Hund erreichten, und was danach viele andere auch schafften, nämlich auf dem höchsten Berg der Alpen zu stehen, das werde ich bestimmt nicht nachmachen. Die Zeit der Gletschertouren ist für mich vorbei. Doch es gibt andere Dinge, die in meinem Leben bemerkenswert sind.

Genau danach fragte mich heute meine Frau. Ihre Frage gebe ich hiermit weiter: "Worauf bist du in deinem bisherigen Leben am meisten Stolz?"

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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