Ein Zitat
"Menschen aus andern Ländern bringen die Freundschaft und die Vielfalt der Welt zu uns." Gerhard Cromme, deutscher IndustriemanagerFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Korinther 12,20-22. 27
"Nun sind es zwar viele Teile, aber sie bilden einen Leib. Deshalb kann das Auge nicht zur Hand sagen: 'Ich brauche dich nicht.' Oder der Kopf zu den Füßen: 'Ich brauche euch nicht.' Vielmehr sind gerade die Teile des Körpers, die schwächer zu sein scheinen, umso notwendiger... Ihr seid nun der Leib von Christus! Jeder Einzelne von euch ist ein Teil davon."
Ein Anregung
Am 15. August titelte das St. Galler Tagblatt: "Migration erhöht den Schweizer Wohlstand". Im Artikel wird auf eine Studie der Boston Consulting Group verwiesen, welche belegt, dass Migration sowohl für Einwanderungs- wie Auswanderungsländer zu einem höheren Wohlstand führe. Kulturell gemischte Gesellschaften seien innovativer und weisen eine höhere Produktivität und ein höheres Einkommen aus. Aber auch Auswanderungsländer gewinnen, etwa von den grossen Geldsummen, die durch Ausländer*innen in die Heimatländer zurückfliessen und dort in Bildung, Gesundheit, Strom, Wasser und Toiletten investiert werden, alles wichtige Grundlagen für wirtschaftliches Wachstum und Wohlfahrt.
Mir leuchtet das ein. Es ist doch klar, dass mehrere Menschen mehr wissen und ausprobieren, als ein Einzelner oder eine Einzelne. Und wenn diese Menschen dann noch aus verschiedenen Kulturen stammen, dann kommen weitaus mehr Ideen und Erfahrungen zusammen, als wenn alle Personen in derselben Kultur gross geworden sind. Je vielfältiger eine Gesellschaft, desto ideenreicher und dynamischer entwickelt sie sich.
Für Christen ist das eine alte Erkenntnis. Schon Paulus betonte im Bild eines Körpers, dass die verschiedenen Glieder notwendig sind für das zielgerichtete Zusammenwirken, für die vollständige Umsetzung des göttlichen Auftrags. Miteinander, nicht gegeneinander. In Vielfalt und nicht gleichgeschaltet.
Darum ist Kirche nie nur eine nationale Grösse. Kirche muss international und multikulturell sein. Es lohnt sich mit diesen Erkenntnissen die Gedanken von Paulus in 1. Korinther 12,12-31 zu lesen, und das Bild von Leib Christi auf die gesamte Vielfalt der Menschheit anzuwenden.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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