Ein Zitat
"Denn eine Diakonissin darf kein Alltagsmensch sein, sonst wird die Welt belogen." Friederike FliednerFoto © Sigmar Friedrich
Ein Bibelvers - Johannes 5,2+3
"Beim Schaftor in Jerusalem gibt es einen Teich mit fünf Säulenhallen. Auf Hebräisch wird dieser Ort Betesda genannt. In den Hallen lagen viele Kranke, Blinde, Gelähmte und Menschen mit verkrüppelten Gliedern."
Ein Anregung
Dreissig Jahre zurück gehörten methodistische Diakonissen noch ins Strassenbild von Schweizer Städten. Ihren Dienst taten sie in öffentlichen Einrichtungen, aber auch als Gemeindeschwestern oder Pfarrerinnen. Eben habe ich im Nachruf einer Diakonisse erfahren, dass sie lange Zeit als OP-Schwester im Kantonsspital Frauenfeld gearbeitet hat. Und auch in St. Gallen wurde einst im Kantonsspital eine ganze Abteilung von methodistischen Diakonissen gleitet.
Heute sind die meisten Diakonissen betagt und leben gemeinsam in ihren eigenen Alters- und Pflegeheimen.
Im Lauf der Zeit verlor diese Lebensform unter der Haube an Attraktivität. Die Verfügbarkeit für gemeinsame Aufgaben, den einfachen, zeichenhaft schlichten Lebensstil und die Ehelosigkeit in verbindlicher Lebensgemeinschaft wählen immer weniger Frauen.
An die Stelle der Diakonissen-Schwesternschaft treten andere, zeitgemässere Formen spirituellen Lebens. Eine davon ist die Bethesda Weg-Gemeinschaft. Ihre Vision lautet kurz und knapp: "Wir unterstützen einander, im GeHEIMnis Gottes zu wohnen, Menschen gerecht zu werden, Hoffnung zu stärken". Konkret sieht das so aus: "Wir stärken einander darin, aus der Verbindung zu Jesus Christus zu leben. Wir wachsen aneinander und mit anderen an unserer Beziehungsfähigkeit. Wir beten für das Diakonat Bethesda und sind mit dem Diakonat als geistliche Trägerschaft verbunden. Wir sind bereit, für und mit Menschen da zu sein und gemeinsam Zukunft zu gestalten. Wir sind verbindliche Mitglieder für Zeitspannen: 1 Jahr / 3 Jahre / 5 Jahre. Wir sind bereit, das Leben der Gemeinschaft mit regelmässigen Spenden zu unterstützen. Die Höhe legt jedes Mitglied nach eigenem Ermessen fest. Für unseren Lebensunterhalt kommen wir je selber auf." Mehr erfährt man im Flyer der Bethesda Weg-Gemeinschaft. Aber auch ein einmal wöchentlich erscheinender Blogbeitrag gibt Einblick in diese besondere Lebensform. Und wer weiss, vielleicht wäre diese Weg-Gemeinschaft gerade jetzt das Richtige in deinen Lebensumständen.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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