Ein Zitat
"Wir alle müssen sichergehen, dass wir KI [Künstliche Intelligenz] zum Wohle der Menschheit nutzen und nicht umgekehrt." Tim Cook, CEO bei AppleFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Jeremia 11,20a
"Doch du, Herr Zebaot, bist gerecht. Du prüfst Herz und Nieren."
Ein Anregung
Immer mehr Zugänge in Geschäftshäuser sind mit einer Gesichtserkennung versehen. Beim Kamerahersteller Canon China ist das auch so. Nur dass es dort Büros gibt, in die man nur mit einem freundlichen Gesicht hineinkommt. Die Künstliche Intelligenz erkennt, ob eine Person lächelt, und öffnet dann die Tür. Ohne Lächeln gibt es durch die "Smile Recognition"-Technologie keinen Einlass.
Begründet wird das damit, dass Lächeln die Gesundheit erhöhe, entspanne und und die Arbeitsmoral der Mitarbeitenden steigere. Ob auch erkannt wird, ob das Lächeln echt ist oder gestellt, wird nicht gesagt.
Ich orte noch weitere Anwendungsbereiche. Militärische Einrichtungen könnten nur Personen Einlass gewähren, die den Ramboblick vorzeigt. In Neuseeland käme man in die Einrichtungen der Maori, wenn man die Zunge wie beim Haka-Tanz weit hinausstreckt. Altersheime würden sich öffnen, wenn mindestens 50% des Gesichts mit Runzeln bedeckt wären. An Kirchentüre müsste man möglichst unschuldig in die Kamera schauen. Aber auch Weinenden könnte die Tür geöffnet werden. Priesterseminare blieben zu, würde eine Frau vor dem Eingang auftauchen. In Luxushotels müsste statt des Gesichts die mindestens 5'000 Franken teure Uhr der elektronischen Eingangskontrolle vorgezeigt werden.
Doch mit dieser Technik würde noch lange nicht erfasst, wie es im Herz eines Menschen aussieht. Fragt sich, ob das wünschenswert ist oder nicht, dass es noch keinen verlässlichen Detektor für die Güte der Menschen gibt? Was denkst du?
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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