Donnerstag, 12. August 2021

Berglandschaften und Diagramme

Ein Zitat

Berglandschaft am Genfersee und auf dem PC
Foto © Jörg Niederer
"Denn das entscheidende Tun in unserem Leben ist das, was wir Gott an uns tun lassen... Und dazu müssen unsere Hände eben manchmal ruhen." Holger Panteleit, Pfarrer

Ein Bibelvers - Lukas 5,15b+16

"Die Leute strömten in Scharen herbei, um ihn zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Aber Jesus zog sich immer wieder in einsame Gegenden zurück und betete dort."

Ein Anregung

Es kommt vor, dass ich mich fasziniert vertiefe in das entstehende Diagramm, welches beim Kopieren von grossen Datenmengen auf dem Bildschirm entsteht. Ich schaue zu, wie da eine Berg-und-Tal-Landschaft entsteht, beobachte, wie es rauf und runter geht, vergesse die Zeit, schaue nur. Vielleicht wartet viel Arbeit, aber für den Moment ist da nur diese künstlich Alpenlandschaft, die leuchtend grün vor meinen Augen entsteht.

In der Zeitschrift "unterwegs" der Evangelisch-methodistischen Kirche in Deutschland geht es gerade um die Musse, um die Zeit, zu tun, was gefällt, um die Momente, die nicht fremdbestimmt sind. 

Schöner ist es natürlich, sich in eine reale Kette von Bergen zu vertiefen, wie zum Beispiel beim Blick über den Genfersee in die französischen Alpen. Sie verändert sich vielfältiger; durch die Reflektionen des Lichts auf dem bewegten Wasser des Sees, durch das Ziehen der Wolken vor und über den Gipfeln, durch die Vögel, die ins Bild hinein und wieder hinausfliegen.

Wer die Landschaft betrachtet, sich durch das, was vor dem Fenster geschieht ablenken lässt, ist noch kein Hanns Guck-in-die-Luft. Einfach zu sein und zu schauen, zu beobachten, auch die kleinen Veränderungen wahrzunehmen, das tut der Seele gut.

Dagegen braucht es beim Betrachten eines entstehenden Diagramms auf dem Bildschirm schon deutlich mehr Phantasie, um ins Träumen zu kommen oder sich dabei zu erholen. Ist das nun sinnvolles Durchatmen, oder pure Faulheit? Auch bei der Musse ist das nicht immer so klar. Doch die Erholung liegt wohl auch im Auge des Betrachters, der Betrachterin.

Wie erholst du dich? Wie kommst du zur Ruhe? Was führt dich in die Dankbarkeit gegenüber deinem Leben, den Menschen und Gott?

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen