Dienstag, 24. August 2021

Gestrickte Kunst oder Werbegag?

Ein Zitat

Strassenlaternen in Wollstrümpfen
Foto © Jörg Niederer
"Kann Stricken Kunst sein?" Blogtitel von Kulturflaneur

Ein Bibelvers - Jesaja 61,10

"Ich will mich freuen über den Herrn. Aus vollem Herzen will ich jubeln über meinen Gott. Denn er umgibt mich mit seiner Hilfe wie mit einem Kleid. Er hüllt mich in seine Gerechtigkeit wie in einen Mantel. Ich freue mich wie ein Bräutigam, der seinen Kopfschmuck anlegt. Ich bin fröhlich wie eine Braut, die sich für die Hochzeit schmückt."

Ein Anregung

Urban Knitting, gestrickte Kunst, ist in der Schweiz angekommen. In Weinfelden entdecke ich Strassenlaternen in bunten, gestrickten Wollstumpen. Statt kühlgrau lackierte Stahlrohre, farbenfrohe Maschenreihen.

Andernorts wurden ganze Bäume zugestrickt, Skulpturen bekamen Wollkleider und Mauern eine Garnisolation.

Der Blogger Kulturflaneur schreibt darüber: "'Auch wenn mit Urban Knitting nichts beschädigt wird, ist es nicht erlaubt.' sagte der Sprecher der Zürcher Stadtpolizei zum Tagi. Entweder handle es sich um eine illegale Benutzung des öffentlichen Grunds zu Werbezwecken oder um Unfug. Die VerursacherInnen würden so oder so verzeigt." Siehe dazu auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Guerilla_Knitting

Also mir gefällts. In Weinfelden ist die Installation wohl mit den Behörden abgesprochen, vermutlich sogar unauffällige Werbung des nahen Handarbeitsgeschäfts. Vor dem Wollladen jedenfalls steht ein Fahrrad in "hautengem" Wolltenü.

Farbe und Freude in den Alltag bringen, das ist doch auch eine Teil der Aufgabe der Christinnen und Christen, der Kirche. Glück vermitteln. Für Wesley gehörte verantwortliches Handeln und Freude zusammen (Holiness and Happiness).

Ich fragt mich gerade, ob es auch statthaft ist, ein Kreuz zu umgarnen? Oder ist das ein Sakrileg?

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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