Freitag, 26. Januar 2024

Wunderheilungen

Ein Zitat

Flanell-Sonntagschulbild aus früheren Tagen: Jesus heilt und erweckt aus dem Tod.
Flanellbild

"Was Pfaffen und Wölfe beißen, ist schwer zu heilen."
Sprichwort (Aktuell werden ja die Wölfe in der Schweiz gejagt. Das lässt für den pastoralen Berufstand Böses ahnen.)

Ein Bibelvers - Lukas 7,10

"Die Boten des Hauptmanns kehrten in das Haus zurück. Da sahen sie, dass der Diener gesund war."

Eine Anregung

Immer wenn ich krank bin, würde es mir sehr entgegenkommen, wenn da Jesus daherkäme und mich wieder gesund machen würde. Es würde mein Leiden und die Zeitdauer der Krankheit sehr verkürzen. Nun ist das nicht die Regel. Wunderbare Heilung ist eher selten. Heilung aufgrund von ärztlicher Behandlung dagegen ist doch auch schon eine Art von Wunder. 

Gestern zitierte ich Matthäus 8,14+15: "Jesus ging in das Haus von Petrus. Er sah, dass die Schwiegermutter von Petrus mit Fieber im Bett lag. Da nahm er ihre Hand, und das Fieber verschwand. Sie stand auf und brachte ihm etwas zu essen." Ich stelle mir vor, wie alle dort im Haus des Petrus aufs Essen warten. Die Zeit verstreicht, und nichts kommt auf den Tisch. Bis jemand Jesus sagt, dass die Köchin, die Schwiegermutter des Petrus, nicht kochen könne, weil sie krank sei. Da geht Jesus hin, und heilt sie. Ein schöner Zug vom Gast Jesus. Nun frage ich mich nur: Hätte er sie auch geheilt, wenn er nicht gerade jemand gebraucht hätte, um das Essen zu kochen und aufzutischen?

Heute wird man ja den Verdacht nicht los, dass es den Arbeitgebern vor allem wichtig ist, dass die arbeitende Bevölkerung möglichst produktiv bleibt. Die Krankheit wird aufgrund von Ausfalltage betrachtet, und weniger wegen des Wohles der kranken Personen. Dass es auch anders geht, erlebe ich in meinem beruflichen Umfeld. Da ist der Mensch mehr als lediglich seine Schaffenskraft.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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