Ein Zitat
"Wer die Geschichte nicht erinnert, ist verurteilt, sie neu zu durchleben." Zitat des spanischen Philosophen George Santayana am Eingang des Blocks 4 im Konzentrationslager AuschwitzFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Sacharia 2,12-14
"So spricht der Herr der himmlischen Heere: Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel an. Seht, ich schwinge meine Faust gegen die Völker. Dann werden sie selbst ausgeplündert von denen, die ihnen früher dienen mussten. Daran sollt ihr erkennen, dass es der Herr der himmlischen Heere ist, der mich gesandt hat. Juble und freue dich, Tochter Zion! Denn ich komme und werde in deiner Mitte wohnen. – Ausspruch des Herrn –"
Eine Anregung
Heute jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Dachau. Aus diesem Anlass wird seit einigen Jahren am 27. Januar der Holocaust-Gedenktag begangen. Und deshalb gebe ich hier ein Gebet wider aus einer Liturgie der Evangelischen Kirche von Hessen und Nassau.
"Immer wieder, Gott, immer wieder erschrecken wir: Vor der Gewalt der einen, vor dem Schweigen der anderen.
Damals im November 1938. Und erst recht danach, in Dachau, in Buchenwald, in Ausschwitz.
Immer wieder, Gott, immer wieder erschrecken wir: Vor der Gewalt der einen, vor dem Schweigen der anderen.
Heute im Jahr 2024. Hier in Europa. Hier in der Schweiz.
Wenn es wieder passiert:
Menschen jüdischen Glaubens werden angepöbelt. Sie werden überfallen, manche ermordet.
Synagogen werden angegriffen. Hass bahnt sich – in den Netzwerken, in Parteien, in Schulen.
Jüdinnen und Juden fühlen sich nicht sicher im eigenen Land. Was können wir tun?
Erbarme dich, Gott...
Nimm uns nicht das Erschrecken, Gott.
Aber nimm uns die Angst, die uns lähmt.
Gib uns den Mut, der uns in Bewegung bringt.
Gib uns die Kraft, die uns kämpfen lässt gegen Antisemitismus. Komm, Gott, und wohne in unserer Mitte.
Damit Friede werde.
Heute und immer."
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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