Mittwoch, 24. April 2024

Gottesdienst, Geschäftsordnung und Lobbygruppierungen

Ein Zitat

Bischöfin Connie Mitchell Shelton aus der Region Raleigh begrüßt die Delegierten der Generalkonferenz der United Methodist Church 2024 in Charlotte, N.C.
Bildschirmfoto aus dem Livestream
"Die Delegierten sind frei, nach ihrem Gewissen abzustimmen, ohne Einmischung durch andere, die ihre Abstimmung beobachten, überwachen oder aufzeichnen. Personen dürfen keine Bestechungsgelder geben oder annehmen oder Delegierte bedrohen, um die Abstimmung zu beeinflussen." In die Geschäftsordnung der Generalkonferenz durch das General Conference Rules Committee eingebrachte und von den Delegierten angenommene neue Bestimmung.

Ein Bibelvers - Psalm 46,11

"Hört auf zu kämpfen und erkennt: Ich bin Gott! Ich stehe über den Völkern, ich stehe über der Welt."

Eine Anregung

Die Generalkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche war und ist umkämpft von verschiedenen Interessengruppen. Dabei gibt es offizielle und inoffizielle Gruppierungen. Da sind Lobbyorganisationen, welche sich für eine Öffnung der Kirche einsetzen. Und dann sind da drei konservative Organisationen; die Wesleyan Covenant Association (WCA), Good News, und das Institute for Religion and Democracy (IRD). Diese drei hatten an früheren Generalkonferenzen die internationalen Delegierten auf eigene Rechnung eine Woche vor Beginn der Generalkonferenz in den USA bewirtet und sie dabei zu einem bestimmten Abstimmungsverhalten zu bewegen versucht. Auch Handys wurden dabei verschenkt, über die dann die Abstimmungsempfehlungen zu den Delegierten gelangten.

Eine etwas jüngere Gruppierung ist "Mainstream UMC". In ihr sammeln sich Methodistinnen und Methodisten, welche sich nicht zu den extremen Positionen bekennen können. Mainstream UMC setzt sich für eine Kirche ein, in der alle Platz finden können. Als Ziele für diese Generalkonferenz hat Mainstream UMC Folgendes formuliert:

1. Eliminierung der verletzenden Sprache in der Kirchenordnung und Annahme der revidierten Sozialen Grundsätze. 2. Annahme der Regionalisierung und 3. Verhinderung der Wiederaufnahme und Ausweitung von weiteren Abspaltungen.

Auch Mainstream UMC informiert regelmässig die Delegierten über ihre Ziele. Und wenn sie den Eröffnungsgottesdienst kommentiert, dann mit entsprechender Gewichtung. So zum Beispiel im letzten Mail. Da steht: "Der Eröffnungsgottesdienst wurde durch die Predigt von Bischof Bickerton eingeleitet. Er ist der scheidende Präsident des Bischofsrates. Er brachte das Haus zum Beben, indem er diejenigen, die die United Methodist Church nicht aufbauen wollen, aufforderte, sie zu verlassen: 'Es ist keine Zeit für Sticheleien auf den letzten Drücker.' Bam. Sehr mutig und genau auf den Punkt gebracht. Er entwarf auch eine neue Vision für diejenigen von uns, die hier sein wollen, um die Kirche aufzubauen, zu deren Aufbau wir berufen sind. Er erhielt unzählige Beifallsrunden."

Im weiteren Verlauf der Plenumsveranstaltung wurde die Geschäftsordnung, bestehend aus 42 Regeln, bearbeitet und durch Anträge angepasst. Noch zuvor begrüsste Bischöfin Connie Mitchell Shelton aus der Region Raleigh die Delegierten zur Generalkonferenz 2020. Das Jahr 2020 war kein Versprecher, sondern einfach der Tatsache geschuldet, dass es sich in diesem Jahr um die um vier Jahre hinausgeschobene Generalkonferenz handelt.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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