Ein Zitat
"Wohl lässt der Pfeil sich aus dem Herzen ziehn, Doch nie wird das verletzte mehr gesunden." Friedrich von Schiller (1759 - 1805) in "Die Braut von Messina oder die feindlichen Brüder"Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Galater 2,20
"Deshalb lebe ich also nicht mehr selbst, sondern Christus lebt in mir. Zwar lebe ich noch in dieser Welt, aber ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes. Er hat mir seine Liebe geschenkt und sein Leben für mich hingegeben."
Eine Anregung
Erst zuhause, als ich die Fotos auf dem Computerbildschirm betrachtete, entdeckte ich die Bisswunde auf dem Rücken des Feldhasen. Irgendeinmal vor nicht allzu langer Zeit musste sich bei Meister Lampe Dramatisches abgespielt haben. Dabei ist Mümmelmann wohl gerade noch so dem Tod von der Schippe gesprungen.
In einem Menschenleben tragen wir Verletzungen davon. Bei manchen bleiben Narben zurück. Andere Wunden verheilen oberflächlich so, dass man auf den ersten Blick nichts mehr sieht. Wieder andere schwären und bluten weiter. Was bleibt dann anderes zu tun, als das, was der Feldhase auch tat: Hinausgehen, die Hand an den Pflug legen, sein Brot weiteressen, hoffen, dass es gut geht, auch wenn niemand weiss, was noch kommen wird?
Gottvertrauen ist auch eine Mischung von Resignation und Zuversicht. Resignation: Ich zeichne nicht mehr selbst für mein Leben verantwortlich. Zuversicht: Ich muss nicht mehr selbst meine Hoffnung sein. Resignation und Zuversicht: Ich lebe (mit aller mir gegebenen Kraft), aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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