Ein Zitat
Foto © Jörg Niederer
"O dass ich mit keinem Menschen Streit hätte! Aber wenn ich schon streiten muss, dann mit Menschen, die Verstand haben." John Wesley (1703-1791)
Ein Bibelvers - Amos 4,11b
"Ihr seid der Vernichtung entkommen wie ein Stück Holz, das gerade noch aus dem Feuer gerissen wurde."
Eine Anregung
John Wesley wurde am 17. Juni 1703 in Epworth in Lincolnshire, England geboren. Und doch jährt sich genau heute sein Geburtstag zum 320igsten Mal. "Wie das?" Keine Angst, es geht alles mit rechten Dingen zu. John Wesley selbst würde der heutigen Feier seines Geburtstags nicht widersprechen. Denn ab dem Jahr 1752 zelebrierte er selbst seinen Wiegentag am 28. Juni. Grund war die Kalenderreform in England, bei der vom julianischen zum heutigen gregorianischen Kalender gewechselt wurde. John Wesley hat also, wie so viele Menschen seiner Zeit, zwei Geburtstage. Wir könnten folglich gleich zweimal pro Jahr den Tag seiner Geburt begehen.
Nun hatte sein Geburtstag wenig Einfluss auf sein Wirken. Mit anderen Worten: Dass er eine geistliche Erweckungsbewegung mit auslöste und Reformen anstrengte in seiner Kirche, der Anglikanischen, stand nicht in den Sternen, aber wohl in Gottes Plan. So sahen das auch seine Nachfolgerinnen und Nachfolger, die auf sein Grab schrieben: "Dieses grosse Licht erschien / durch die einzigartige Vorsehung Gottes, / um die Nationen zu erleuchten / und die reine apostolische Lehre und die / Glaubenspraxis der Urgemeinde / wiederzubeleben, zu bekräftigen und zu verteidigen, / die er ein halbes Jahrhundert / durch seine Arbeit und seine Schriften / fortwährend verteidigte..."
Heute schauen wohl um die 80 Millionen Methodistinnen und Methodisten dankbar auf sein Wirken zurück. Lassen wir John Wesley an seinem Geburtstag doch selbst zu Wort kommen:
"Liebe darf bei dir nicht nur ein vorübergehender Gast sein, sondern sie soll immer deine Seele erfüllen. Achte darauf, dass dein Herz zu allen Zeiten und bei allen Gelegenheiten voll aufrichtiger Nächstenliebe ist - nicht nur zu denen, die dich lieb haben, sondern zu jedem Menschen. Lass dein Herz nach ihr dürsten, lass sie in deinen Augen funkeln. Sie soll sich in all deinem Tun widerspiegeln. Wann immer du deinen Mund auftust, lass es in Liebe geschehen, und gebrauche deine Zunge im Dienst der Freundlichkeit.
Lass dich in deiner Zuwendung nicht einschränken, sondern nimm dich jedes Menschen an. Jeder hat Anspruch auf dein Wohlwollen. Sei wie Augen für die Blinden, wie Füsse für die Lahmen, wie ein Ehemann für die Witwe und wie ein Vater für die Waisen."
(Über allem die Liebe - Ein John Wesley Brevier, S. 310)
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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