Ein Zitat
"Liebe ist, wenn dich jemand da am Rücken kratzt, wo du selbst nicht hinkommst."Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Jesaja 38,17
"Sieh, Bitteres ist mir zum Heil geworden, Bitteres, und in deiner Liebe hast du mich gerettet vor dem Grab des Verderbens, denn hinter deinen Rücken hast du alle meine Sünden geworfen."
Eine Anregung
Für viele Blumen muss ein Mensch bereit sein, "den Rücken zu beugen". Doch was, wenn man "Rücken hat"? Dann ist es schön, wenn da jemand ist, der dir "den Rücken stärkt". Oder man "wendet der Flora den Rücken zu", wenigsten für einige Zeit bis man aus der "Rücklage" wieder zu einem aufrechten Gang zurückfindet.
Viele Redensarten bedienen sich des Rückens. Da "fällt dir einer in den Rücken". Ein anderer "hat einen steifen Rücken", geht überheblich durchs Leben. Oder man spricht in offenbaren Rätseln von einem Körperteil, der da "sitzt, wo der Rücken seinen ehrlichen Namen verliert". Heute üblicher wird in gleich Weise von der "Verlängerung des Rückens" gesprochen, wobei man nicht den Kopf meint und auch nicht den Nacken. "Ein schöner Rücken kann durchaus entzücken". Auch ein "breiter Rücken" ist nicht von Nachteil, nicht in Beruf und nicht zu Hause. Übel wird es, wenn dich "jemand mit dem Rücken ansieht", dich also mit Verachtung straft. Da könnte man auf die Idee kommen, diesem den "Rücken zu bläuen". Doch die handgreifliche Züchtigung, wie sie etwa in Sirach 30,12 empfohlen wird, sollte heut tunlichst vermieden werden. Solche misshandelten Personen stehen nur allzu schnell "mit dem Rücken zur Wand" suchen Deckung. Besonders sie brauchen Menschen, die ihnen "den Rücken freihalten" die ihnen "Rückendeckung" geben. Ihnen können wir "den Rücken stärken" beziehungsweise "den Rücken halten". Von Geld und Besitz ist die Rede, wenn gesagt wird, jemand "habe etwas im Rücken". Solche "Rücklage" kommt gelegentlich unbemerkt, also "hinter dem Rücken" der Eigentümerinnen / des Eigentümers abhanden. Diebstahl und Veruntreuung ist in erster Linie Vertrauensbruch, kann der bestohlenen Person aber auch "den Rücken brechen".
Das Leben endet früher oder später, indem jemand "mit dem Rücken (oder den Füssen) voran zur Kirche geht". Etwas abwertend wird dann auch davon gesprochen, dass jemand "den Rückenschwumm mache". Dabei gäbe die Kirche weit besseren "Rückhalt" in Zeiten, in denen wir dort noch ganz bei der Sache sein können. Gut ist es, wenn das Ende erst kommt, wenn man schon "viele Jahre auf dem Rücken hat".
Zuvor kann einer "auf den Rücken fallen", also sich erschrecken, sosehr, dass er "rückwärts essen muss". Dann halten gute Freude die Haare aus dem Gesicht, was einer besonders innigen Form der "Rücksicht" gleichkommt.
Sollte es dir heute irgendeinmal trotz Sonnenschein und Wärme "eiskalt den Rücken hinunterlaufen", wünsche ich dir, dass da eine oder einer ist, der oder die dir "auf den Rücken klopft", dich ermutigt und dir wohltut wie "eine heilsame Rückenbehandlung".
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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