Ein Zitat
"Vergnügungen sind wie Mohnblumen; gepflückt welken sie schnell." Robert Burns (1759 - 1796), schottischer NationalbardeFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 1. Petrus 1,24+25
"Denn es heißt: 'Alle Menschen sind wie Gras. Und ihre ganze Herrlichkeit ist wie eine Wiesenblume. Das Gras verdorrt und die Blume verwelkt. Aber das Wort des Herrn bleibt für alle Zeit.' Es ist dieses Wort, das euch als Gute Nachricht verkündet worden ist."
Eine Anregung
Aus seinen Blättern wurde rote Tinte hergestellt. Die Ägypter verwendeten ihn als Grabschmuck oder legten ihn zu den Mumien in die Gruft. Bei den Römern wurde ein Gebräu daraus gegen Liebeskummer verabreicht. Die Rede ist vom Klatschmohn. Er bringt Farbe auf die Felder und Wiesen. Wohl weil nach Schlachten, an Orten an denen viele Kriegstote auf den Feldern lagen, Klatschmohn erblühte, brachte man die Blume mit dem Krieg in Verbindung.
Inspiriert vom Gedicht John McCraes (1872-1918) "In Flanders Fields" (Deutschsprachige Übersetzung) machte die US-amerikanische Moina Belle Michael (1869-1944), Mitarbeiterin im "Christlichen Verein junger Mädchen", die Klatschmohnblüte zu einem Symbol der Unterstützung von Kriegsveteranen und der Erinnerung an die Gefallenen des 1. Weltkriegs. Von Moina Michael gibt es eine Briefmarke aus dem Jahr 1948, welche sie mit dem Klatschmohn zeigt.
Schnell entwickelte sich die Klatschmohn-Blüte - sie wurden früh schon von verwundeten Veteranen als Erwerbsarbeit gefertigt - zu einem internationalen Symbol, das in angelsächsischen Ländern aber auch in Frankreich Verwendung fand. Auch heute wird mit handgefertigten künstlichen Mohnblumen an Kriegsopfer erinnert.
Mit Tod assoziiert wurde der Klatschmohn auch in der christlichen Kunst des Mittelalters. Er stand als Symbol für Leib und Blut Christi.
In diesen Tagen geniesse ich, dass es am Wegrand immer wieder rot aufleuchtet. Und ich mache mir jeweils bewusst, dass der Klatschmohn, angelehnt an einen Text aus dem 1. Kapitel des 1. Petrusbriefs, auch für Leben und Glück steht.
Das wünsche ich uns allen: Leben und Glück!
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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