Ein Zitat
"Ich fange bei der Krippe an." Martin Luther (1483-1546)Foto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Lukas 2,7
"Maria brachte ihren ersten Sohn zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe. Denn sie hatten in der Herberge keinen Platz gefunden."
Ein Anregung
Man muss kein Esel sein, um sich für Weihnachtskrippen zu begeistern.
Wer die ganze Vielfalt an Kreativität erleben will, kann dies in der KrippenWelt im Städtchen Stein am Rhein tun. Die Sammlung umfasst 800 Weihnachtskrippen aus aller Welt, wovon nie alle gleichzeitig ausgestellt sind.
Weihnachtskrippen gib es seit dem Mittelalter. Sie entwickelten sich aus nachgespielten Szenen der Bibel, wobei Franziskus von Assisi als Erfinder der eigentlichen Weihnachtskrippe gilt. Er gesellte zum lebensgrossen Jesuskindchen in einer Futterkrippe noch je einen lebendigen Esel und einen Ochsen. Die älteste erhaltene Krippendarstellung befindet sich in einem Seitenschiff der Kapelle Santa Maria Maggiore in Rom. Dargestellt wird in diesem Werk mit verstellbaren Alabasterfiguren aus dem Jahr 1291 die Anbetung der drei Weisen aus dem Morgenland. Damit ist diese Krippe so alt wie der Bundesbrief, das ältestes Verfassungsdokument der Schweiz.
Heute gehören Weihnachtskrippen zum Brauchtum und werden zugleich in einer multikulturellen und säkularen Welt immer weniger verstanden.
An den nächsten beiden Wochenenden kann man im Rahmen der Weihnachtsreise in St. Gallen auf dem Klosterplatz eine lebendige Weihnachtskrippen-Szene besuchen. Natürlich könnte man anlässlich der Familienweihnachtsfeier den Besuch der Hirten beim neugeborenen Heiland auch gleich selbst darstellen und dann in Fotos festhalten. Oder man bastelt sich aus Müll und Resten eine eigene, ganz besondere Weihnachtskrippe. Derart kreativ vergeht die Zeit schnell bis zum 24. Dezember. Ab dann sind in St. Gallen wieder die Krippenwege eingerichtet. In diesem Jahr sind die beiden Routen zu vier besonderen Krippen interreligiös angereichert. Gerade auch mit Kindern kann viel entdeckt werden auf dem zweistündigen Weg zu weihnachtlichen Höhepunkten.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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