Montag, 15. August 2022

Verborgener Schmutz und maximale Reinheit

Ein Zitat

Bei der Handwäsche der Wanderkleider wird das Wasser ziemlich schmutzig.
Foto © Jörg Niederer
"Selig, wer ohne Persilschein auskommt."

Ein Bibelvers - Jesaja 1,18

"'Kommt, lasst uns miteinander vor Gericht ziehen', spricht der Herr. 'Auch wenn eure Sünden scharlachrot sind, können sie weiß werden wie Schnee. Und wenn sie purpurrot sind, können sie weiß werden wie Wolle.'"

Ein Anregung

Jedes Mal bei der Handwäsche meiner Wanderkleider wird das Wasser richtig schmutzig. Es kommt gar nicht darauf an, wie intensiv ich die Kleider genutzt habe, auch nicht, ob ich saubere oder schmutzige Wege gegangen bin. Die Verfärbung des Wassers beweist es: Die Wäsche war schmutzig.

Oder fügen etwa die Waschmittelhersteller ihren Produkten etwas bei, das automatisch das Waschwasser schmutzig erscheinen lässt? Bei Gelegenheit werde ich das einmal mit einem wirklich sauberen, frisch gewaschenen Kleid testen. Aber nicht bevor die aktuelle Trockenheit vorüber ist.

Noch etwas wird mir bei einer Handwäsche bewusst: Was ich als sauber erachte, kann immer noch stark verschmutzt sein. Darum wirbt die Waschmittelwerbung auch mit Slogans wie: "Porentief rein" oder "Reiner als rein". Also sauberer, als ein Mensch es erkennen kann.

Auch die Bibel kennt solche Sauberkeits-Superlativen (Siehe oben!). Sie tauchen in Zusammenhang mit der Sünde auf. Von Sünde spricht die Bibel, wenn ein Mensch meint, er oder sie könne ohne Gott gut leben. Von dieser irrigen Ansicht kann Gottes "Waschkraft" jeden Menschen reinwaschen. Mir gefällt das sehr gut.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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