Freitag, 5. August 2022

Ein seltener Vogel vor meiner Haustür

Ein Zitat

Ein Kiebitz jagt in der Dämmerung nach Futter.
Foto © Jörg Niederer
Kiebitz: Zuschauerin oder Zuschauer bei Kartenspiel oder Schach. Das "Wort ist auch im englischen Sprachraum als kibitz oder kibitzer (Substantiv) oder to kibitz (Verb) bekannt. Im Polnischen wird als 'kibic' ein Fan einer Sportart, eines Sportklubs oder im Allgemeinen ein Zuschauer einer Sportveranstaltung bezeichnet." Quelle: Wikipedia

Ein Bibelvers - 1. Könige 18,44+45

"Beim siebten Mal meldete der Diener: 'Da ist eine Wolke, klein wie die Hand eines Mannes. Die steigt gerade aus dem Meer auf.' Darauf sagte Elija: 'Geh zu Ahab und richte ihm aus: Spann den Wagen an und fahr los, sonst hält dich der Regen noch auf!' Dann ging es Schlag auf Schlag: Wolken verdunkelten den Himmel und Wind kam auf. Plötzlich fiel starker Regen. Ahab bestieg seinen Wagen und fuhr nach Jesreel."

Ein Anregung

Es gehört zu den ganz besonderen Momenten, wenn man einem lebenden Juwel begegnet. Und das geschah so: Auf dem Heimweg vom Restaurantbesuch an unserem Hochzeitstag fuhr kein Postauto mehr. So gingen wir die 3-4 Kilometer zu Fuss nach Hause. Auf diesem Spaziergang sahen wir nun ein Vogelpaar in einem kleinen Feuchtgebiet, das wegen der Trockenheit grosse Uferübergänge aufweist, dort nach Futter suchen. Von weitem waren die Vögel aber nicht zu bestimmen. Ich vermutete erst, es seien Sandregenpfeifer. 

Doch vor zwei Tagen entdeckte ich, diesmal ausgerüstet mit Feldstecher und Kamera, dass es nicht Sandregenpfeifer sind, sondern ein Kiebitzpaar. Von dieser bekanntesten Limikolenart gab es in der Schweiz im Jahr 2016 nur noch 130-160 Brutpaare. Das Foto entstand in der Dämmerung, und so sieht man nur wenig vom schillernden Gefieder. Allzu nahe wollte ich dieser Rarität auch nicht kommen, um das heimliche Paar nicht zu stören. Genau weiss ich ja nicht, ob die zwei Kiebitze ein Paar sind. Ob sie gebrütet haben, ist mir auch nicht bekannt. Am Standort sind sie nun sicher schon 10 Tage.

Der Kiebitz war 2019 Vogel des Jahres. Besonders interessant ist er auch wegen seiner Jagdtechnik. Der Kiebitz simulieren mit seinen Füssen den Regen - man nennt das Bodenklopfen oder Fusstrillern - was die Beutetiere aus der Erde lockt.

Einmal mehr staune ich über diese kleinen Wunder aus meinem nahen Umfeld. Kennst du auch solche Schätze in deiner Nähe, die dich dankbar und "gwundrig" sein lassen?

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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