Montag, 25. April 2022

Die Wächter von Ascona

Ein Zitat

Ivo Soldinis Skulpturen im Garten vom Seeschloss Castello in Ascona
Foto © Jörg Niederer
"Das Paradies wäre allein nicht auszuhalten." Klaus Ender (1939-2021)

Ein Bibelvers - 1, Mose 2,8

"Dann legte Gott der Herr einen Garten an – im Osten, in der Landschaft Eden. Dorthin brachte er den Menschen, den er geformt hatte."

Ein Anregung

Sie stehen immer noch da, die Wächterinnen und Wächter des Bildhauers Ivo Soldini im Garten des Seeschlosses Castello in Ascona. Der zeitgenössische Künstler aus Lugano ist beeinflusst von Alberto Giacometti. Das sieht sogar ein Kunstbanause wie ich.

Mir kommen die beiden Skulpturen in ihrer Wucht vor wie die ersten Menschen der Bibel, wie Adam und Eva. Wenn da aber Adam und Eva sind und noch weitere und höhere, von Soldini "Wächter" genannte weibliche und männliche Figuren, bedeutet das wohl, dass ich im Paradies gelandet bin.

Zweifellos hat Ascona etwas Paradiesisches, und da es in einem Buch, das in der Hotelbibliothek zu finden ist, als "das seltsamste Dorf der Welt" bezeichnet wird, muss hier mit allem gerechnet werden. Allerdings erwarte ich im Paradies weniger Menschen als auf der Strandpromenade von Ascona.

Wie stellst du dir das Paradies vor? Garten, Kultur, pralles Leben, Ruhe, Zweisamkeit, Einsamkeit...

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde


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