Ein Zitat
"China hat die Heuchelei und Untätigkeit des Westens in Menschenrechtsfragen gesehen, deshalb sind sie noch kühner, skrupelloser und rücksichtsloser geworden." Ai Weiwei, Chinesischer KünstlerFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - Amos 5,23+24
Gott spricht: "Lasst mich in Ruhe mit dem Lärm eurer Lieder! Auch euer Harfenspiel mag ich nicht hören! Vielmehr soll das Recht wie Wasser strömen und Gerechtigkeit wie ein Bach, der nie versiegt."
Ein Anregung
Ich wünsche mir so etwas wie eine "Kindersicherung" für die Olympischen Spiele in Peking. Also ein Filter, der verhindert, dass ich diesen Sportanlass beim Fernsehen, im Internet und in den Medien finde.
Es gibt mehrere Gründe, warum ich das möchte. Der Entscheidende ist, dass es mich anwidert, dass solche Spiele in einem Land ausgetragen werden, in dem Menschenrechte mit Füssen getreten werden. Natürlich, Unrecht kommt in jedem Land vor, auch im eigenen. Aber in China werden tausende Menschen "umerzogen", weil sie als Uiguren geboren sind. Das Tian'anmen-Massaker wird bis heute geleugnet, die Demokratie in Hongkong zum Verschwinden gebracht, eine kolonialistische Aussenpolitik verfolgt, mit Säbeln gerasselt gegenüber Taiwan und noch viel mehr. All das ist mit meinen christlichen Moralvorstellungen unvereinbar.
Wenn dann eine Schweizer Delegation all dies in den Wind schlägt, weil es ihr Ziel ist, 15 metallene Medaillen bei Sportwettkämpfen zu gewinnen, dann ist das aus meiner Sicht obszön. Um im Jargon des Sports zu bleiben: Das ist unsportlich und menschenverachtend. So gerne ich Wintersport schaue, das will ich nicht auch noch durch meinen Konsum unterstützen.
Und da diese Doppelmoral der Verbände weitergeht mit der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar, lechze ich nach diesem Filter, mit dem ich mich nicht weiter besudeln lassen muss von Aussagen wie der, Sport habe nichts mit Politik zu tun.
Strahlt von mir aus in dieser Zeit alle Sandmännchen-Sendungen der Fernsehgeschichte aus. Da wissen wir wenigsten von Anfang an, dass man uns Sand in die Augen streuen will.
So, das musste ich einfach einmal loswerden. Und ich verspreche: Morgen gibt es wieder etwas Auferbauenderes.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde
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