Montag, 17. Januar 2022

Es gallert

Ein Zitat

Heftiges Sommergewitter in Morges
Foto © Jörg Niederer
"Wenn man die Augen zumacht, klingt der Regen wie Applaus." Band Gloria (Album Gloria)

Ein Bibelvers - 1. Könige 18,45

"Dann ging es Schlag auf Schlag: Wolken verdunkelten den Himmel und Wind kam auf. Plötzlich fiel starker Regen. Ahab bestieg seinen Wagen und fuhr nach Jesreel."

Ein Anregung

Es gibt einige Begriffe für sehr starken Regen. Da giesst es in Strömen, der Regen prasselt und trommelt, pladdert und plästert, es schüttet wie aus Kübeln, die schweren Tropfen klatscht aufs Dach, es schifft und bullert vom Himmel, Wasser peitscht ins Gesicht.

Dann gibt es auch Menschen, die sprechen bei heftigen Regen davon, dass es "gallert" - und das hat nichts mit der Stadt oder dem Kanton St. Gallen zu tun. 

Gebräuchlich ist das Wort in Norddeutschland. Das Plattdeutsche Wörterbuch nennt noch weitere Bedeutungen für "gallern": Hauen, knüppeln, peitschen sich prügeln, sich schlagen, heftig regnen. 

Gallern beschreibt also, was wir in diesen Zeiten des Klimawandels noch öfter erleben werden. Hoffen wir, dass es ist St. Gallen nicht zu heftig gallert, auch nicht prügelnder Weise.

Lustig auch das in Bremen gebräuchliche plattdeutsche Wort "Galoppschoster". Ein Tipp: Es ist nicht der Hufschmied gemeint. 

Auf Platt heisst die Kirche "de Kark" und glauben "(g)löwen". "Fromm" dagegen bleibt auch bei denen, die Plattdeutsch proten "fromm".

Hier geht es zum Plattdeutschen Wörterbuch

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen / Koreanische Gemeinde

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