Ein Zitat
"Mit den Menschen ist es wie mit den Autos. Laster sind schwer zu bremsen." Heinz Erhardt (1909-1979), HumoristFoto © Jörg Niederer
Ein Bibelvers - 2. Korinther 11.23-25
Paulus: "Ich war öfter im Gefängnis. Ich habe viel mehr Schläge bekommen. Ich war immer wieder in Lebensgefahr. Von den Juden habe ich fünfmal die 'vierzig weniger einen Peitschenhiebe' bekommen. Dreimal wurde ich von den Römern mit Stöcken geschlagen, einmal gesteinigt. Dreimal habe ich Schiffbruch erlitten. Einen Tag und eine Nacht trieb ich auf dem offenen Meer."
Eine Anregung
Ich habe ein neues Wort gelernt: "Überfahrtat". Neudeutsch nennt man es auch "Vehicle-ramming attack". Seit 2016 wissen alle, was damit gemeint ist. Damals überfuhren in Nizza Attentäter mit Lastwagen Menschen und schossen auf sie. 86 Frauen, Männer und Kinder wurden dabei getötet. In der Folge stellte man in vielen Städten Betonelemente auf, um solche Taten rechtzeitig zu stoppen. Wikipedia führt als erste solche Amokfahrt die Tat der tschechoslowakischen Olga Hepnarová an, die 1973 in Prag mit einem LKW 8 Menschen tötete und 12 weitere verletzte. Für diesen Massenmord wurde sie zum Tod verurteilt und hingerichtet.
Beim Besuch meiner Mutter in Olten ist mir an der MIO (Messe in Olten) ein mobiler Zufahrtsschutz aufgefallen. Er stammt vom Schweizer Unternehmen "CONSEL". Das Gebilde soll zuverlässig vor Überfahrtaten schützen, und zugleich den Zugang für Notfallfahrzeuge weiter ermöglichen.
Auf der Webseite des Unternehmens wird Olten mit den Worten "Olten machts vor: Mobile Strassensperren statt Betonblöcke" gelobt für die Verwendung der "ARMIS ONE" genannten Sperren. Weiter kann man sich ein Video anschauen, bei dem ein Lastwagen von der Sperre spektakulär abgefangen wird.
Sicherheit ist ein grosses Bedürfnis der Menschen. Doch letzte Sicherheit gibt es nicht. Das wird auch in einer Aufzählung des Paulus deutlich, in der er die Gefahren seines Lebens in der Nachfolge Christi beschreibt. Sicherheit ist nie absolut.
Zurück zur Überfahrtat: Sie kommt auch im übertragenen Sinn vor. Wenn sich jemand wie "überfahren" vorkommt, dann wurde er überrumpelt oder übertölpelt. Genau das, was auch passiert, wenn ahnungslose Festbesuchende buchstäblich "unter die Räder kommen"; sie werden "überrumpelt".
Angesichts dieser schmerzhaften Genauigkeit von Sprache denke ich heute an Menschen, die in Unfälle mit Autos verwickelt wurden. Ihnen, den Opfern des Strassenverkehrs, gilt mein Beten. Möge Gott ihnen besonders nahe sein.
Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen
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