Sonntag, 5. Mai 2024

Von geistlichen Ämtern

Ein Zitat

Lindsey Baynham Freeman und Emily Kincaid vom General Board of Higher Education Ministries vertraten den Antrag, der den Diakoninnen und Diakonen die Beauftragung zur Sakramentsverwaltung gibt.
Bildschirmfoto aus dem Livestream
"Ich bin dankbar, dass mir als Diakon die sakramentale Verantwortung übertragen wurde, also den Tisch in die Welt zu tragen. Das ist meine Berufung als Diakon - eine Brücke zwischen Kirche und Welt zu schlagen." Diakon Gregory Gross an der Generalkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche

Ein Bibelvers - 1. Timotheus 3,8+9

"Die Diakone sollen ebenfalls würdig sein. Auf ihr Wort muss man sich verlassen können. Sie dürfen weder übermässig viel Wein trinken noch darauf aus sein, sich zu bereichern. Sie sollen mit reinem Gewissen das Geheimnis des Glaubens bewahren."

Eine Anregung

An Sonntagen sind Menschen mit geistlichen Ämtern besonders gefordert. Und so folgt hier ein Nachtrag von der Generalkonferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche in Charlotte - sie ging am vergangenen Freitag zu Ende - der sich mit drei geistlichen Beauftragungen beschäftigt. 

Fangen wir bei den Bischöfinnen und Bischöfen an. Über die zwei neuen Bischofsgebiete in Afrika habe ich schon berichtet. An der Generalkonferenz wurde aber auch entschieden, dass in den USA 7 Bischöfinnen oder Bischöfe weniger als bisher benötigt werden und finanzierbar sind. Von aktuell 39 aktiven Bischöfinnen und Bischöfen wird reduziert auf 32 aktive Bischöfinnen und Bischöfe. Dies einerseits aufgrund der Kirchenspaltung - 25% der Gemeinden haben die Evangelisch-methodistische Kirche verlassen - und weil dies massive Budgetkürzungen verlang. Für die nächsten 4 Jahre stehen der Kirche 42% weniger Finanzmittel zur Verfügung als in den vergangenen Jahren. Dieses Budget wurde am letzten Sitzungstag von den Delegierten ohne viel Diskussion angenommen.

Schon am Donnerstag wurde die Beauftragung von Diakoninnen oder Diakonen entscheidend erweitert. Während ordinierte Älteste der Kirche nebst Verkündigung am Wort auch die Aufgabe der Leitung und Sakramentsverwaltung haben, sind Diakoninnen und Diakone gemäss Kirchenordnung von Gott berufen und der Kirche beauftragt, "... zu einem lebenslangen Dienst des Wortes und des Dienstes". Neu hat die Generalkonferenz den Diakoninnen und Diakonen auch die volle Sakramentsverwaltung übertragen. Zwar konnten Diakoninnen und Diakone auch schon bisher Taufen durchführen und Abendmahl halten, aber nur mit ausdrücklicher Bewilligung durch eine Bischöfin oder einen Bischof. In den USA, wo es viele Diakoninnen und Diakone gibt, löste dieser Entscheid viel Freude und Dankbarkeit aus. In der Schweiz ist meines Wissens eine Diakonin im vollzeitigen Dienst der Kirche.

Zuletzt noch zum Ältestenamt. Im 5 Jahre dauernden Intermezzo mit den verschärften Bestimmungen des Traditional Plans wurden in diversen Verfahren ordinierte Älteste aus dem Amt entlassen, weil sie selbstbekennende und praktizierende Homosexuelle sind oder weil sie gleichgeschlechtliche Trauungen vollzogen haben. Beides war durch die Kirchenordnung verboten. Im letzten Geschäft der Generalkonferenz wurde entschieden, dass solche Älteste wieder in die Evangelisch-methodistische Kirche aufgenommen werden können. Wie viele dieser entlassenen Pfarrpersonen wieder zurückkommen werden, wird interessant sein zu beobachten.

Jörg Niederer ist Pfarrer in der Evangelisch-methodistischen Kirche St. Gallen-Teufen

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